Mit Leihgaben des Karl-May-Verlages Bamberg und des Karl-May-Museums Radebeul wurde die Schau „Karl Mays Traumwelten“ konzipiert, in der vom 4. Februar bis 6. Mai im KunstHaus Gotha Grafiken und Zeichnungen zu sehen sind, mit denen die Werke des berühmten Autors schon frühzeitig illustriert worden waren. Aber auch Winnetous Silberbüchse und andere Preziosen dürfen natürlich nicht fehlen.
Vor der Eröffnung der Ausstellung am Samstag konnte Oscar Reporterin Conny Schranz zum Pressetermin am gestrigen Freitag schon einmal vorab einen Blick auf die Exponate im KunstHaus werfen. Bernhard Schmid, dem Verlagschef des Karl-May-Verlages Bamberg, merkte man seine Begeisterung an den Bildern und Illustrationen an. Er gab eine kurze Einführung in die Exposition und hielt noch ein paar Insiderinformationen parat. Geschäftsführer der KulTourStadt Gotha GmbH Mario Schiefelbein, der im März als Geschäftsführer zur Bochumer Marketing GmbH wechselt, freut sich sehr, dass er diese fantastische Ausstellung nach Gotha holen konnte. Nicht nur, weil die Bilder und Illustrationen „einfach fantastisch“ sind, sondern auch, weil die Ausstellung in Gotha mit Mays 100. Todestag zusammenfällt. Und schließlich sei dies ja sein „letzter Streich“ für das KunstHaus, das er auch liebevoll „sein Baby“ nennt. „Es war der richtige Weg, das KunstHaus hier zu installieren. Der Test ist geglückt und ich fühle mich damit in meiner Arbeit bestätigt“, meint Schiefelbein zurückblickend. Wohl wahr, denn ca. 25.000 Besucher im Jahr 2011 sprechen eine deutliche Sprache. „Wichtig bei der Wahl der Themen für die einzelnen Ausstellungen war ja auch immer, solche zu finden, die von den Besuchern gut angenommen werden. Da reicht es nicht, ’schöne Bilder‘ zu zeigen.“ Und so beginnt das KunstHaus Gotha 2012 mit einer Ausstellung zum meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, dessen Todestag sich am 30. März zum hundertsten Mal jährt – Karl May.
In seinen Werken hat sich der Schriftsteller, der im April 1911 Gotha besuchte, eine detailverliebte und farbenprächtige Welt mit heldenhaften und schurkischen Gestalten, wilden Tieren und exotischen Landschaften geschaffen. Schon frühzeitig wurden Grafiker und Illustratoren durch die Texte inspiriert, Mays Traumwelten in unterschiedlichen Techniken zu Papier zu bringen. Zu den ersten Künstlern, die bereits zu seinen Lebzeiten tätig waren, gehörten Oskar Herrfurth, Adolf Coss, Ewald Thiel und Konrad Weigand. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden die illustrierten Reiseerzählungen mit Zeichnungen von Claus Bergen, Willy Moralt, Willy Planck und Peter Schnorr.
Mehr als hundert Originalzeichnungen von diesen und anderen bekannten Künstlern (u.a. Zdenek Burian, Sascha Schneider und Carl Lindeberg) stehen im Mittelpunkt der Schau. Weitere Ausstellungsstücke – von handgeschriebenen Briefen bis zur Winnetou-Büste – tragen der ungebrochenen Begeisterung und dem Fan-Kult um Karl Mays Romanfiguren Rechnung.
KunstHaus-Besucher können das Erlebnis vertiefen, indem sie mit Hilfe einer Audio-Führung weitergehende Informationen abrufen. Die Konzeption geht auf das Knauf-Museum im fränkischen Iphofen zurück, das Ende des vorigen Jahres die Ausstellung gemeinsam mit dem Karl-May-Verlag zusammengestellt und der Öffentlichkeit erstmals zugänglich gemacht hatte.
Das KunstHaus ist täglich von 11 bis 16 Uhr, am Wochenende bis 17 Uhr geöffnet. Kinder bis zwölf Jahren zahlen 2,50 Euro, Erwachsene 4 Euro. Gruppen ab zehn Personen erhalten Ermäßigungen. Weitere Informationen unter 03621-223524 (während der Ausstellungszeiten) sowie bei der KulTourStadt unter 03621-510430 bzw. www.kultourstadt.de.
Foto: Karl-May-Verlag
