Vortrag über Herzrhythmusstörungen in der MediClin Klinik am Rennsteig

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Über Herzrhythmusstörungen informierte Dr. Heike Hafemann-Gietzen, Chefärztin der MediClin Klinik am Rennsteig, bei einem Vortrag im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Ein Thema war der Unterschied zwischen harmlosen Herzrhythmusstörungen („Stolperherz“) und Herzrhythmusstörungen, die auf eine schwerwiegende zugrunde liegende Herzerkrankung hinweisen und eine weitere Abklärung und differenzierte medizinische Therapie erfordern.

´Das Herz schlägt mir bis zum Halse´, ´vor Schreck bleibt mir das Herz fast stehen´: „Solche Redensarten zeigen, dass Herzrhythmusstörungen etwas völlig Normales sein können“, erklärte Hafemann-Gietzen. Hinter manchen Herzrhythmusstörungen stecken aber auch Erkrankungen: Bluthochdruck, die koronare Herzerkrankung, Klappenerkrankungen oder angeborene Herzmuskelerkrankungen. Auch Diabetes mellitus und Übergewicht können zu Herzrhythmusstörungen führen oder diese verstärken, ebenso Medikamente, insbesondere Entwässerungsmittel, Alkohol, Nikotin und Koffein. Auch Störungen der Blut-Salz-Zusammensetzung (Elektrolyte), hier insbesondere Kalium- und Magnesiummangel können gutartige und bösartige Herzrhythmusstörungen auslösen oder verstärken. „Der Übergang von normal zu krankhaft ist oft fließend“, so Hafemann-Gietzen

Häufigste Herzrhythmusstörung ist Vorhofflimmern
Etwa 700.000 Menschen leiden in Deutschland an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung. Diese bleibt zunächst oft unbemerkt, kann sich aber auch zu zunehmender Luftnot und Minderung der körperlichen Leistungsfähigkeit zeigen. „Bei Vorhofflimmern ist das Schlaganfall-Risiko erhöht“, betonte Hafemann-Gietzen. Durch eine Reduzierung des Blutflusses in den Vorhöfen können sich Gerinnsel bilden, die zu einem Schlaganfall führen können. Gefährdet sind besonders Menschen mit Bluthochdruck, im Alter von über 65 Jahren oder mit einer Herzinsuffizienz. „In der MediClin Klinik  am Rennsteig, wo wir sowohl kardiologische als auch neurologische Patienten behandeln, sehen wir täglich diese enge Verbindung von Herz und Hirn.“ Die Sterblichkeit von Patienten mit Vorhofflimmern erhöht sich um das 1.9-fache. Deshalb ist bei Vorhofflimmern eine konsequente Prävention mit blutverdünnenden Medikamenten notwendig, um eine Gerinnselbildung zu verhindern, ebenso eine kardiologische Vorsorgeuntersuchung mit Erfassung des Risikoprofils.

Diagnose
Akute Herzrhythmusstörungen kann der Arzt u.a. durch das Abhören des Herzens erkennen. Eine weitergehende Diagnose kann mit einem EKG durchgeführt werden, in manchen Fällen ist ein Langzeit-EKG notwendig. Weitere Untersuchungsmethoden sind Ultraschall- (Echokardiographie) oder Kathederuntersuchungen sowie elektrophysiologische Untersuchungen.

Wann ist Behandlung notwendig?
„Nicht jede Herzrhythmusstörung ist behandlungsbedürftig“, erklärte Hafemann-Gietzen. Eine Therapie ist bei einer Störung notwendig, die zum Schlaganfall oder einem plötzlichen Herztod führen kann, wenn die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist oder wenn der Betroffene beispielsweise unter Schwindel leidet. Grundlage einer Behandlung ist stets eine genaue Diagnose. In vielen Fällen ist eine Behandlung mit Medikamenten möglich. Bei manchen Patienten kommen Herzschrittmacher, Defibrillatortherapien, operative Verfahren oder eine sogenannte Katheterablation in Frage. Bei dieser Methode werden gezielt bestimmte, die Rythmusstörung auslösende, Herzmuskelzellen verödet.

Über die MediClin Klinik am Rennsteig
Die Behandlungsschwerpunkte der MediClin Klinik am Rennsteig in Tabarz liegen im Bereich der Kardiologie und Angiologie, der Stoffwechselerkrankungen, der Konservativen Orthopädie und Neurologie. Unter dem Dach der Klinik befindet sich außerdem ein Diabetes-Zentrum, das auf die Behandlung des Diabetes mellitus und diabetesspezifische Folge- und Begleiterkrankungen spezialisiert ist. Die 1995 eröffnete Klinik verfügt über 175 Betten.

Über die MediClin
Die MediClin ist ein bundesweit tätiger Klinikbetreiber und ein großer Anbieter in den Bereichen Neurologie, Psychosomatik, Psychiatrie, Orthopädie sowie Geriatrie. Mit 34 Kliniken, sieben Pflegeheimen und zehn Medizinischen Versorgungszentren ist die MediClin in elf Bundesländern präsent und verfügt über eine Gesamtkapazität von rund 8.000 Betten. Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkliniken der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie um Rehakliniken. Für die MediClin arbeiten rund 8.800 Mitarbeiter.
MediClin – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.