Wald weicht Bergwiese

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Finsterbergen, 18.01.2012: Der Volksmund weiß, dass allzu oft viele Köche den Brei verderben. Nicht so bei einem Naturschutzprojekt des Thüringer Forstamtes Finsterbergen.

Das Naturschutzgebiet Spittergrund, daß das Bergbachökosystem der Spitter und ihrer Zuflüsse von der Ebertswiese bis zum Spittergrund sichert, erforderte Lichtungshiebe zur Freistellung der Bergwiesen von eng stehenden Fichten.

Das Forstamt Finsterbergen erarbeitete mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Gotha, der Herzoglichen Sachsen-Coburg und Gotha´schen Forstverwaltung Thüringen, der Zuchtgenossenschaft Ernstroda und dem Forstunternehmer Thomas Espig eine Maßnahmeplan, um der seltenen Flora und Fauna des Schutzgebiets zu helfen. Die Naturschutzbehörde kennzeichnete im vergangenen November die zu entnehmenden Bäume.

Noch im Dezember fällten staatliche Forstarbeiter unter Leitung des Revierförsters Wolfgang Faust die ersten Fichten, die mit Spezialtechnik der Firma Espig behutsam aus dem Bachuferbereich entnommen wurden. Der Herzogliche Waldbesitzer unterstützte die Aktion mit moderner Transporttechnik.

Und die Zuchtgenossenschaft Ernstroda, Eigentümer des Offenlands, sieht für 2012 vor, durch extensive Beweidung zum langfristigen Erhalt der jetzt freigestellten Bergwiesen beizutragen. Nun haben Kreuz- und Ringelnatter, Knabenkraut und Trollblume, Hohltaube und Schwarzspecht wieder beste Voraussetzungen sich zu verbreiten.

Was viele nicht wissen: Lange Untersuchungsreihen haben dazu geführt, daß die Spitter zum bestuntersuchten Bergbachsystem Thüringens gehört. Und daran haben nicht zuletzt die vielen ehrenamtlichen Naturschutzexperten ihren Anteil. Viele Köche eben!

Dr. Sproßmann

H&H Makler