Was aus einer Handvoll Sportbegeisterter wurde

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Vor 35 Jahren gründete eine Handvoll Sportbegeisterter unter der Leitung von Gerd Busch die Wohnsportgemeinschaft Lobeda. Arbeiter und Angestellte sollten in ihrer Freizeit die Möglichkeit haben, sich sportlich in verschiedenen Disziplinen zu betätigen.

Gerd Busch, einer der Initiatoren, verfasste mit dem DTSB-Vorsitzenden Erhard Menz einen Aufruf, der als Postwurfsendung  mit 10000 Exemplaren vor allem in Neulobeda verteilt wurde. Darauf meldeten sich über 600 Interessenten zur Gründungsversammlung im Saal des Kulturhauses, die am 15. November 1977 stattfand. In der Folge bildeten sich 17 Sportgruppen in den Sektionen Fußball, Tischtennis, Volleyball, Gymnastik, Ausdauerlauf und Rehabilitations-sport. So reibungslos sich der Start auch anließ, es gab in der Folge Probleme mit den Hallenzeiten, die förmlich erkämpft werden mussten. Damals wie heute gab es mehr Interessenten als freie Kapazitäten.
Die WSG wuchs schnell: Radwandern, Wandern und Schwimmen kamen dazu. Die Übungsleiter arbeiteten wie der Vorstand auf ehrenamtlicher Basis. 1981 zeichnete der DTSB die erfolgreiche Arbeit aus, die sofort Begehrlichkeiten weckte. Gerd Busch, der von Anbeginn bis heute den Vorsitz inne hat, erinnert sich noch, wie er nach der Preisverleihung einen Anruf von Kombinatschef Wolfgang Biermann erhielt, der ihm anbot, mit der WSG in den VEB Carl Zeiss einzutreten. Eine gute finanzielle Ausstattung wurde in Aussicht gestellt. Doch Busch widerstand der Versuchung und ist auf die Unabhängigkeit bis heute stolz. Der Freizeit- und Erholungssport, wie er damals genannt wurde, sollte vielmehr Volkssportanlagen bekommen, die in unmittelbarer Nähe der Wohnungen liegen. Das ließ sich jedoch nur begrenzt realisieren.

Heute ist die WSG die fünftgrößte Sportgemeinschaft  in Jena mit 700 Mitgliedern und 8 Abteilungen. Neben der Organisation bekannter Sportveranstaltungen wie der Langstreckenwanderung über 100 Kilometer auf der Horizontale, dem Nikolausturnier im Volleyball und dem Weihnachtsturnier im Fußball und Tischtennisturnieren werden auch Skatturniere und Wanderungen veranstaltet. Genau so alt wie sein Veranstalter ist der Lobdeburglauf, der anspruchsvollste Lauf des Saalecups. Auch das 1. Spiel- und Sportfest, zudem Sportgemeinschaften aus Erlangen eingeladen waren, hat der Verein mit initiiert. Für Nachwuchs sorgt vor allem der Schwimmsport, denn 1994 übernahm die WSG von der Betriebssportgemeinschaft Carl Zeiss das Training der Kinder. In Kerndisziplinen wie Tischtennis beteiligen sich Mitglieder des Vereins an Leistungs-vergleichen Wochenende für Wochenende.

Anlässlich ihres 35jährigen Bestehens lud die WSG Lobeda e.V. am 15. November zur großen Jubiläumsfeier. Im Bärensaal  Altlobeda würdigte der Verein um seinen Vorsitzenden Dr. Gerd Busch die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit der Abteilungsleiter und Mitglieder. Dr. Busch sprach von „einer rundum gelungenen Veranstaltung“. Bei leckerem Essen vom Büffet der Firma Steffenhagenwurden so einige Anekdoten aus 35 Jahren Vereinsleben erzählt und a uch das Tanzbein wurde nach den musikalischen Klängen der „Klostermänner „ ordentlich geschwungen. Kulturelle Höhepunkte waren der Pantomimeauftritt von Harald Seime und der künstlerischen Sportgymnastikgruppe unter Leitung von Frau Riebel. Verdiente Mitglieder und Abteilungsleiter erhielten Medaillen und Gutscheine als Anerkennung ihrer großen Verdienste um die WSG.
Ein herzliches Dankeschön richtete Dr. Busch an die zahlreichen Sponsoren, die mit insgesamt 2200 Euro die Veranstaltung unterstützten. Darüber hinaus ist die WSG Lobeda ein Verein für Jung und Alt. Mit ihrer mitgliederstärksten Gymnastikabteilung sowie der wöchentlichen Wandergruppe finden Senioren bei ihr ebenso eine sportliche Heimat wie Kinder und Jugendliche in der Schwimmabteilung.