Zahl der Verkehrsunfälle in Thüringen auf niedrigstem Stand seit 20 Jahren

0
1275

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 2013 auf den niedrigsten Stand der vergangenen zwei Jahrzehnte gesunken. Die Zahl der Todesopfer infolge von Verkehrsunfällen sank auf den zweitniedrigsten Stand seit 1993 gesunken, wie Innenminister Jörg Geibert am Dienstag in Erfurt mitteilte.

2013 seien insgesamt 54.110 Verkehrsunfälle registriert worden, 2,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Wiederum zurückgegangen ist die Anzahl der durch Verkehrsunfälle verunglückten Personen im vergangenen Jahr – gegenüber 2012 um 6,5 Prozent.

Im Jahr 2013 starben 122 Personen bei Straßenverkehrsunfällen, das sind 4 Personen weniger im Vergleich zu 2012. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 starben bei Verkehrsunfällen in Thüringen 324 Menschen. 2011 waren es 138.

Zwei von drei Unfällen innerhalb von Ortschaften 

Mit einem Anteil von 67,7 Prozent (36.650 Unfälle) ereigneten sich die meisten aller Verkehrsunfälle innerhalb von Ortschaften. Im Vergleich zum Vorjahr ist hier ein leichter Anstieg um 0,9 Prozent (301 Unfälle) zu verzeichnen. Auf den Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften ereigneten sich 2013 7,8 Prozent weniger Verkehrsunfälle als im Jahr 2012.

Hauptunfallursache Geschwindigkeit 

An der Spitze der Hauptunfallursachen lag auch im Jahr 2013 wieder die „überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit“ mit fast 34 Prozent. Unverändert in der Reihenfolge blieben auch die weiteren Hauptunfallursachen „Nichtbeachtung der Vorfahrt/Vorrang“ mit einem Anteil von ca. 22 Prozent sowie die Unfallursache „Fehlerhaftes Abbiegen/ Wenden“ mit einem Anteil von knapp 17 Prozent.

Die Reihenfolge getauscht haben die Unfallursache „Fahren unter Alkoholeinwirkung“ mit einem Anteil von 13,8 Prozent  (im Vorjahr 15,6 Prozent) mit der Hauptunfallursache des zu geringen Abstandes mit einem Anteil von 14,1  Prozent.

Weniger Unfälle mit jungen Fahrern

Einen besonderen Platz nehmen die jungen Fahrerinnen und Fahrer von 18 bis einschließlich 24 Jahren ein. Im Jahr 2013 setzt sich auch in dieser Gruppe der Verkehrsteilnehmer die positive Entwicklung der letzten Jahre fort. Im Jahr 2012 lag die Anzahl der erfassten Verkehrsunfälle unter Beteiligung junger Fahrerinnen und Fahrer mit 9702 erstmals unter Zehntausend. Im letzten Jahr wurden mit 8335 Unfällen nochmals 1367 Unfälle (14,1 Prozent) weniger als 2012 registriert.

Allerdings wurden etwa 76 Prozent dieser Verkehrsunfälle durch die jungen Fahrer selbst verursacht. Die häufigste Unfallursache war in dieser Verkehrsteilnehmergruppe die „nicht angepasste Geschwindigkeit“, gefolgt von Vorrang-/Vorfahrtsfehlern, dem Unterschreiten des Sicherheitsabstandes, dem Fehler beim Abbiegen/Wenden und leider auch das Fahren unter Alkoholeinwirkung.

Unfallzahlen bei Senioren stabil 

Die Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahre waren im Jahr 2013 an 8.399 Verkehrsunfällen beteiligt. Das sind 68 Unfälle (0,8 Prozent) mehr zum Vorjahr. Fast 74 Prozent dieser Verkehrsunfälle wurde von dieser Altersgruppe selbst verursacht. Die Hauptunfallursache ist der Vorrang-/Vorfahrtsfehler, gefolgt vom Fehler beim Abbiegen/Wenden, der nicht angepassten Geschwindigkeit und dem Unterschreiten des Sicherheitsabstandes.

Statistisches

          Anteilmäßig die meisten Todesopfer gab es im September (19), gefolgt vom Juli (16) sowie Mai und November (jeweils 11)

          Der Dienstag war mit 23 Verkehrstoten der folgenschwerste Tag. Freitags starben 20 und samstags 19 Menschen.

          Die unfallträchtigsten Tageszeiten sind 16.00 bis 18.00 Uhr (22 Verkehrstote), 14.00 bis 16.00 Uhr (19) und 18.00 bis 20.00 Uhr (15)

          2013 verunglückten 62 schulpflichtige Kinder zwischen 6 und 18 Jahren, davon 9 mit dem Fahrrad und 43 als Fußgänger.

          Alle 43 Minuten beging in Thüringen ein Verkehrsteilnehmer Fahrerflucht.

          Alle 65 Minuten verunglückte ein Verkehrsteilnehmer.

          Alle 115 Minuten verunglückte eine Person innerorts, alle 3 Stunden außerorts und alle 14 Stunden auf der Autobahn.

          Alle 72 Stunden starb ein Mensch  bei einem Verkehrsunfall.

(Quelle: Thüringer Innenministerium)