Agentur für Arbeit: „Corona lässt den Arbeitsmarkt einbrechen“

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Ina Benad. Foto: "Oscar am Freitag"-TV

„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich innerhalb eines Monats dramatisch verändert. Eine solche Entwicklung in so kurzer Zeit hat es noch nie gegeben. Wir stehen vor einer nie dagewesenen Herausforderung. Während die Arbeitslosigkeit erheblich zugenommen hat, sank im April die Zahl der neu gemeldeten Stellen um zwei Drittel. Für mehr als ein Drittel aller Beschäftigten wurde Kurzarbeit angezeigt“, lautet das erste Fazit von Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha, beim Blick auf den Arbeitsmarkt (Foto).

Für jeden dritten Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt

Im März und April gingen bei der Agentur für Arbeit Gotha 1.442 Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Für 18.475 Beschäftigte wurde Kurzarbeit angezeigt. Das entspricht 36 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Agenturbezirk Gotha. Besonders betroffen davon sind der Handel, Hotel und Gastronomie, das verarbeitende Gewerbe, die Baubranche sowie sonstige Dienstleistungen.

„Durch die Nutzung der Kurzarbeit zeigen die Unternehmen, dass sie an ihren Mitarbeitern festhalten und diese weiter im Unternehmen beschäftigen wollen. Besonders dramatisch ist die Situation aktuell in den Branchen, die noch nicht wieder öffnen dürfen. Insbesondere im Bereich Hotellerie und Gastronomie sowie im Tourismus ist die Situation dramatisch“, sagt Ina Benad.

„Während wir von Mitte März bis Anfang April die Unternehmen überwiegend zu Kurzarbeit beraten und die eingehenden Anzeigen bearbeitet haben, hat sich die Arbeit jetzt auf die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes verlagert. Bundesweit arbeiten aktuell 8.500 Beschäftigte im Bereich der Kurzarbeit, 14mal mehr als vor der Corona-Krise. Auch in der Agentur für Arbeit Gotha sind Berufsberater, Arbeitsvermittler und Beschäftigte aus anderen Bereichen für die Abrechnung von Kurzarbeitergeld abgestellt“, führte Ina Benad aus.

Landkreis Gotha

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha stieg auf 6,0 Prozent und lag damit 0,7 Prozentpunkte über dem Vormonat. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 5,1 Prozent.
Im April waren 4.367 Menschen arbeitslos gemeldet, 485 mehr als im Vormonat und 650 mehr als im Vorjahr.

Im März und April zeigten 1.442 Unternehmen Kurzarbeit an. Davon betroffen sind 18.475 Beschäftigte. Dies entspricht einem Anteil von 36 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Im April wurden nur 91 offene Stellen gemeldet, 61 Prozent weniger als im März. Aktuell liegen 913 offene Stellen zur Besetzung vor, ein Viertel weniger als im Vorjahr.

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