Arbeitslosigkeit sinkt weiter – Energie- und Rohstoffkrise belastet Unternehmen

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Symbolbild | Foto: Agentur für Arbeit Gotha

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Gotha und im Unstrut-Hainich-Kreis sinkt weiter. Profitieren konnten fast alle Personengruppen vom Rückgang. Saisonal üblich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit, da nach den Sommerferien viele Jugendliche eine Ausbildung, eine weiterführende Schule oder eine neue Beschäftigung begonnen haben, berichtet die Agentur für Arbeit Gotha.

„Trotz der negativen Faktoren in den vergangenen Monaten, die maßgeblich durch den Ukrainekrieg geprägt waren, ist die Lage am Arbeitsmarkt im saisontypischen Muster. Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe, Preiserhöhungen und insbesondere die unsichere Energieversorgung in den kommenden Monaten belasten jedoch weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung. Ein Einbruch am Arbeitsmarkt ist aktuell allerdings nicht zu erwarten.“, sagte Johannes Langenkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

„Trotz der Unsicherheiten, suchen viele Betriebe händeringend Fachkräfte. Wer eine abgeschlossene Ausbildung hat, findet auch zeitnah eine neue Beschäftigung. Durch die Zuwanderung der ukrainischen Flüchtlinge vergrößert sich außerdem das Fachkräfteangebot. Viele haben mit Integrationskursen begonnen. Wenn diese abgeschlossen sind und eine Anerkennung der Berufe erfolgt ist, stehen die Menschen aus der Ukraine dem Arbeitsmarkt zur Verfügung“, erläuterte Johannes Langenkamp.

Arbeitslosigkeit sinkt
Im Oktober waren 6.958 Menschen im Agenturbezirk Gotha arbeitslos gemeldet. Das waren 154 weniger als im Vormonat, aber 334 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,6 Prozent und liegt damit leicht über dem Wert des Vorjahres. Im Landkreis Gotha lag die Arbeitslosenquote bei 5,0 Prozent (Vormonat 5,1 %, Vorjahr 4,7 %). Die Arbeitslosenquote des Freistaates Thüringen betrug im Oktober 5,4 Prozent. Im Unstrut-Hainich-Kreis sank die Arbeitslosenquote auf 6,4 Prozent (Vormonat 6,6 Prozent, Vorjahr 6,0 Prozent).

Rechtskreise
Die Zahl der Arbeitslosen sank sowohl in der Arbeitsagentur als auch in den Jobcentern. Dabei fiel der Rückgang im Bereich der Arbeitslosenversicherung stärker aus, als in den Jobcentern. Im Oktober waren 2.391 Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung gemeldet, 41 weniger als im Vormonat und 5mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der Arbeitslosen in den Jobcentern sank ebenfalls. Im Oktober waren 4.567 Arbeitslose in beiden Jobcentern registriert. Damit sind zwei von drei Arbeitslosen bei den Jobcentern gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sank die Zahl um 329, gegenüber dem Vorjahr stieg sie um 239 an.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Teilnehmende an Maßnahmen, Weiterbildungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Sie bietet damit einen umfassenderen Eindruck der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug im Oktober 8.909. Das waren 541 mehr als im Vorjahr.

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiter auf einem hohen Niveau. Im Oktober änderte sich für fast jeden zweiten der Arbeitslosen der Status. Im Oktober beendeten 1.716 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 113 weniger als im Vormonat und 64 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 479 Personen eine Erwerbstätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt auf. Gleichzeitig meldeten sich im Oktober 1.565 Menschen neu odeR erneut arbeitslos, 18 mehr als im Vormonat und 167 mehr als im Vorjahr. 608 waren zuvor auf dem
1. Arbeitsmarkt beschäftigt.

Fachkräftenachfrage auf hohem Niveau
Die Zahl der neu gemeldeten Stellen stieg gegenüber dem Vormonat an. Die Unternehmen meldeten 380 offene Stellen, 6 mehr als im Vormonat, aber 5 weniger als im Vorjahr.
Aktuell liegen 2.074 offene Stellen zur Besetzung vor, 269 weniger als im Vorjahr, aber über Vorkrisenniveau (2019 – 2.031 Stellen). Nur 268 Stellen sind in Teilzeit, alle anderen in Vollzeit gemeldet. Die meisten Stellen sind für ausgebildete Fachkräfte ausgeschrieben (80 Prozent). Es liegen 434 Stellen für Helfer- und Anlerntätigkeiten vor. Die meisten offenen Stellen gibt es im verarbeitenden Gewerbe (437), im Handel (258), in der Zeitarbeit (300), im Gesundheits- und Sozialwesen (254), im Baugewerbe (155) und im Gastgewerbe (137).

Landkreis Gotha
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha sank auf 5,0 Prozent an und liegt weiterhin unter dem Thüringer Wert (5,4%). Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 4,7 Prozent. Im Oktober waren 3.569 Menschen arbeitslos gemeldet, 63 weniger als im Vormonat, aber 184 mehr als im Vorjahr. Im Oktober meldeten sich 802 Menschen erstmals oder erneut arbeitslos, 4 weniger als im Vormonat und 104 mehr als im vergangenen Jahr. 333 davon waren vorher auf dem 1. Arbeitsmarkt beschäftigt. Gleichzeitig beendeten im Oktober 865 Menschen die Arbeitslosigkeit, 84 weniger als im Vormonat und 56 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 273 eine Erwerbstätigkeit auf. Im Oktober wurden 191 offene Stellen gemeldet. Aktuell liegen 1.269 offene Stellen zur Besetzung vor, 215 weniger als im Vorjahr.

Unstrut-Hainich-Kreis
Die Arbeitslosenquote sank auf 6,4 Prozent (Vormonat 6,6 Prozent, Vorjahr 6,0 Prozent). Aktuell sind 3.389 Menschen arbeitslos gemeldet, 91 weniger als im Vormonat, aber 150 mehr als im Vorjahr. Im Oktober meldeten sich 763 Menschen arbeitslos, 22 mehr als im Vormonat und 63 mehr wie im Vorjahr. 275 meldeten sich nach einer Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeitslos. Gleichzeitig beendeten im Oktober 851 ihre Arbeitslosigkeit, 29 weniger als im Vormonat, und 8 weniger als im Vorjahr. 206 Personen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. Im Oktober wurden 189 offene Stellen von den Unternehmen neu gemeldet. Aktuell liegen 805 offene Stellen zur Besetzung vor, 54 weniger als im Vorjahr.

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