Das große Krabbeln geht wieder los

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Jena (red/NABU, 31. Mai). Bald ist es wieder soweit: Eine Stunde lang Insekten beobachten, zählen und melden. Der NABU-Insektensommer findet deutschlandweit vom 4. Juni bis 13. Juni und vom 6. August bis 15. August bereits zum vierten Mal statt.

Eine besondere Rolle spielt wie im Vorjahr der Marienkäfer. „Im Freistaat kommen 73 Marienkäfer-Arten vor“, sagt Ronald Bellstedt, der Sprecher des Landesfachausschusses für Entomologie im NABU Thüringen. „Ihre Farben variieren zwischen rot, gelb oder schwarz – je nach Art. Am häufigsten entdeckt man bei uns den heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer und den Asiatischen Marienkäfer, wobei der erst vor wenigen Jahrzehnten eingeschleppt wurde. Heute kommt er nicht mehr nur in Japan und China vor, sondern auch in Nordamerika und Europa.“

Wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat, soll nun der Insektensommer zeigen. Dafür soll gemeldet werden, wie oft der Asiatische und der Siebenpunkt-Marienkäfer entdecken wurde.

Beobachten und zählen könne jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang.

Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder über die kostenlose Web-App „NABU Insektensommer“.

Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gezählt und gemeldet werden. Auf einige in Deutschland häufig vorkommende Arten sollen die Teilnehmer*innen besonders achten. Der NABU legt den Fokus im Frühsommer auf Steinhummel, Florfliege, Hainschwebfliege, Tagpfauenauge, Lederwanze, Blutzikade und Admiral. „Wer sich noch nie mit Insekten beschäftigt hat und diese nicht kennt, findet beim ,NABU-Insektentrainer‘ eine Hilfestellung“, erklärt Ronald Bellstedt.

Wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer – hier hilft der Bestimmungsschlüssel im Insektentrainer auch weiter.

„Die kleinen Krabbler lassen sich gut an einem warmen, trockenen und windstillen Tag beobachten und zählen“, ergänzt der NABU-Insektenexperte.

Studien zeigen, dass die Zahl der Insekten in Deutschland deutlich zurückgeht. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. In unseren Ökosystemen tragen sie unter anderem zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei.

Die Daten der Zählaktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Im vergangenen Jahr kamen von fast 16.000 Teilnehmer*innen bei beiden Zählungen erstmals knapp 10.000 Meldungen bundesweit zu den Sechsbeinern zusammen.

Die NABU-Mitmachaktion wird in diesem Jahr auch von der wohl bekanntesten Biene und ihren Freunden unterstützt. Im Rahmen der Initiative „Die Biene Maja – Projekt Klatschmohnwiese“ setzt sich Maja schon seit 2018 dafür ein, Lebensräume für Bienen und andere Insekten zu schaffen. Mehr Informationen unter www.diebienemaja-bienenschutz.de.

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