„Die Aufmerksamkeit für die Armen ist dringender denn je“

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Die Corona-Pandemie trifft die arme Landbevölkerung im Quilombo Caraíbas im Bundesstaat Minas Gerais (Brasilien) besonders stark: Für Neide Pereira Lima und ihren Sohn Ramiriel verschärft sich der tägliche Kampf ums Überleben. Foto: Florian Kopp/Adveniat.Monate)

Die Katholischen Hilfswerke rufen unter dem Motto  „Streck dem Armen deine Hand entgegen“ zum diesjährigen Welttag der Armen zu mehr Solidarität mit den Ärmsten dieser Welt auf.

Streck dem Armen deine Hand entgegen: So lautet das Leitwort des Welttages der Armen am 15. November 2020, das dem Alten Testament (Jesus Sirach 7,32) entnommen ist. „Der Einsatz für die Armen ist keine bloße Option, sondern eine Notwendigkeit für authentischen Glauben“, hat Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Armen geschrieben. „Angesichts der Corona-Pandemie ist dieser Satz eine klare Ansage: Wir dürfen die Armen nicht vergessen“, betont Pfarrer Christian Hartl, der Sprecher der katholischen weltkirchlichen Hilfswerke (Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio Aachen und München, Caritas international und des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger‘). Auch für Hartl „zeigt sich der Glaube im Tun“.

Pfarrer Hartl, der zugleich die Osteuropa-Solidaritätsaktion Renovabis leitet, ruft anlässlich des Welttages der Armen zu verstärkter Solidarität und Anteilnahme mit den Notleidenden in aller Welt auf: „Natürlich leiden wir alle unter persönlichen Einschränkungen, haben womöglich Existenzängste. Doch um wieviel mehr kämpfen die Ärmsten der Armen?“ Sein Kollege, Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz, bestätigt: „Das Corona-Virus trifft die Armen besonders stark, diese Menschen brauchen unsere Hilfe mehr denn je.“ Insbesondere die Landbevölkerung in Lateinamerika und der Karibik sei dem Virus aufgrund von Armut, chronischen Leiden an Infektionskrankheiten sowie der schlechten Ernährungssituation oft schutzlos ausgeliert. Deshalb rückt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit seiner diesjährigen Weihnachtsaktion unter dem Motto „ÜberLeben auf dem Land“ die Sorgen und Nöte der armen Landbevölkerung in den Blickpunkt.

Alle katholischen Hilfswerke und ihre Partner rund um den Globus bemühten sich nach Kräften, die Not zu lindern und den Betroffenen zur Seite zu stehen, zeigt sich Pfarrer Hartl überzeugt. „Lassen Sie uns jetzt diesen Welttag der Armen zum Anlass nehmen, unsere Anstrengungen noch einmal zu verstärken – und zu helfen, wo auch immer es uns möglich ist“, so Pfarrer Hartl weiter. „Denn, um es mit den Worten des Papstes zu sagen, die Armen im Blick zu behalten, ist schwierig, aber notwendiger denn je, selbst dann, wenn das Virus einmal eingedämmt worden ist.“

Der „Welttag der Armen“ wurde von Papst Franziskus 2016 am Ende des „Jahres der Barmherzigkeit“ ins Leben gerufen und wird 2020 am Sonntag, 15. November, zum vierten Mal begangen. Die Botschaft des Papstes steht 2020 unter dem Motto: „Streck dem Armen deine Hand entgegen.“

Adveniat, das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, steht für kirchliches Engagement an den Rändern der Gesellschaft und an der Seite der Armen. Dazu arbeitet Adveniat entschieden in Kirche und Gesellschaft in Deutschland. Getragen wird das Werk von hunderttausenden Spenderinnen und Spendern – vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Die Hilfe wirkt: Im vergangenen Jahr konnten rund 1.900 Projekte gefördert werden, die mit mehr als 36 Millionen Euro genau dort ansetzen, wo die Hilfe am meisten benötigt wird: an der Basis, direkt bei den Armen.

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