Gedenkort für Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner erstrahlt in neuem Glanz

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Schloß Friedenstein. Foto: Stefan C. Hoja, Wikipedia,

Kulturstiftung Gotha fördert Projekt mit 47.000 Euro

Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843 – 1914) verfügte testamentarisch ihre Einäscherung im Gothaer Krematorium und darüber hinaus auch ihre Beisetzung in Gotha. Seit 1953 wird ihre Urne im Kolumbarium des Hauptfriedhofes aufbewahrt. Nachdem die ursprüngliche Schmuckurne aus Carrara-Mamor beschädigt worden ist, wurde sie schon vor Jahrzehnten durch eine andere ersetzt. Auch der Brunnen, der sich im Zentrum der Urnenhalle befand, war seit über achtzig Jahren nicht mehr vorhanden. Deshalb bemühte sich das Gartenamt der Stadtverwaltung um die Wiederherstellung des ursprünglichen Suttner-Gedenkortes mit einem Förderantrag an die Kulturstiftung Gotha.

Mit insgesamt 47.000 Euro hat die Kulturstiftung das Projekt mit exakt diesen Gesamtkosten gefördert. Mit der Planung des in der Zeit vom 1. August 2023 bis zum
22. März 2024 realisierten Projektes war das Büro Denkmalkonzept Rainer Neubauer aus Erfurt beauftragt. Die gesamte Maßnahme beinhaltete eine neue und nach historischem Vorbild gestaltete Urne, die Reinigung der dazugehörigen Stele sowie eine komplette Sanierung des Brunnens im Mittelpunkt des Kolumbariums.
Die Urne Bertha von Suttners konnte anhand von originalen Fotoaufnahmen zeichnerisch rekonstruiert werden. Für die Neuherstellung der Urne wurde ein bestandsgleicher Marmor aus den Vorkommen in Carrara (Italien/Toskana) verwendet. Der verloren gegangene profilierte Säulenabschluss in Form einer Vierung wurde mit demselben Material ergänzt, die Stele wurde gereinigt. Diese Arbeiten führte die Denkmalplan GmbH aus Körner aus. Die vorgefundene bestandsfremde Urne wurde an Ihnen ursprünglichen Standort im Kolumbarium zurückverbracht.

Auch der Brunnen, von dem nur das beschädigte Becken übriggeblieben war, bietet ein völlig neues Bild. Der schadhafte Zementputz an den Innenseiten des Brunnenbeckens wurde abgenommen, die beschädigte Verfugung des Ziegelsteinmauerwerks entfernt. Anschließend wurde das freigelegte Ziegelsteinmauerwerk der Beckeninnenseite entsalzt und neu verfugt. Abschließend wurde die Beckeninnenseite des Brunnens mit einem Zementputz versehen. Zudem wurde eine neue Wasserzuleitung und -ableitung installiert. Nach Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen erfolgten die Aufstellung des Brunnenstockes sowie die Abdichtungsarbeiten des Brunnenbeckens, die Schmutzauflagerungen an den Außenseiten des Brunnenbeckens wurden entfernt. Mit den Arbeiten am Brunnen waren die Erfurter Firma Denkmalpflege und Restaurierung Schiecke GmbH beauftragt, die Installation des Stromanschlusses wurde durch Elektrotechnik Mäder aus Gotha bewerkstelligt. Den Wasseranschluss und die Brunnentechnik wurde von der Firma Heizung Sanitär Michael Fialik aus Gotha besorgt.

Oberbürgermeister Knut Kreuch, zugleich Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung Gotha bedankt sich bei den vielen Spenderinnen und Spendern, die sich für dieses Projekt mit ihrem Geld engagiert haben und freut sich mit ihnen über das tolle Ergebnis. „Das Gedenken an die erste Friedensnobelpreisträgerin ist uns in Gotha sehr wichtig und hinsichtlich ihres aktiven Friedenskampfes und ihres vielzitierten, aber nicht eingehaltenen Ausspruchs ‚Die Waffen nieder, sagt‘s allen, sagt‘s allen!‘ ist Bertha von Suttner heute eine Mahnerin von größter Aktualität.“

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