Gegen Gewalt und Hass – Für ein demokratisches Miteinander in Waltershausen

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Statement von Joachim Stade: „Den Steinwurf in den Wohnbereich meines Hauses kann ich nur in Zusammenhang mit meinem kürzlich begonnenen Engagement für die Linke Liste des Stadtrates und gegen die Zunahme rechten, menschenverachtenden Gedankengutes sehen. Hierfür spricht der enge zeitliche Zusammenhang, sowie die sich derzeit häufenden unterschiedlichen Taten und Bedrohungen gegen politisch engagierte Bürger.”

Am Wochenende vom 16./17. März wurde das Fenster von Joachim Stade, Waltershausens Orgelbauer, mit einem Stein eingeworfen. Er engagiert sich bei der Initiative Buntes Waltershausen für eine friedliche, vielfältige, lebendige Stadt. Drei Tage zuvor veröffentlichte die Linke Liste Waltershausen ein Foto, das ihn als Kandidat zeigt. Genau einen Monat davor wurde auf das Haus eines weiteren Mitstreiters von Buntes Waltershausen, SPD-Mitglied Michael Müller, ein Brandanschlag verübt.

Wir sind erschüttert. In welchem Waltershausen leben wir inzwischen? Wie kann es sein, dass Menschen, die sich für ein mitmenschliches Miteinander und für Lokalpolitik engagieren, bedroht fühlen?

Der Brandanschlag hätte fast einer Familie das Leben gekostet, es wird wegen versuchten Mord ermittelt. Der Steinwurf ins Fenster war gezielt und mit Wucht auf das beleuchtete Wohnzimmerfenster in ca. sechs Meter Höhe verübt worden. Der Stein und die Scherben lagen fünf Meter hinter dem Fenster auf dem Sofa – auch dies hätte Menschenleben kosten können. Hier wurden mehrere rote Linien überschritten, und der Eindruck wächst, dass sich die Gewaltspirale in diesem Wahljahr immer weiter hochschraubt.

„Wir fragen uns, wie sich weitere Gewalt verhindern lässt? Wie dagegen ansteuern, dass Waltershausen in der Öffentlichkeit als intoleranter und unsicherer Ort gebrandmarkt wird? Dass Lokalpolitiker und Bürger, die sich für ein friedliches und weltoffenes Miteinander positionieren, eingeschüchtert werden?

Wir glauben, dies ist nur möglich, indem wir zusammenhalten und ein öffentlicher Aufschrei passiert. Indem sich möglichst viele Menschen, Vereine und Unternehmen in Waltershausen gegen diese Gewalt aussprechen. Indem sie mit ihren Kindern, Verwandten, Bekannten darüber reden. Indem wir gemeinsam deutlich machen: Das dulden wir nicht! Eine Demokratie muss fähig sein, verschiedene Meinungen zu erlauben und konstruktiv damit umzugehen. Es braucht Toleranz der unterschiedlichen Menschen – aber keine Toleranz für Gewalt gegenüber Mitbürgern, für Hass und Hetze.”

Den Aufruf von Bunters Walterhausen kann man hier unterzeichnen:
https://buntes-waltershausen.de/statement-gegen-hass/

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