Gothaer Feuerwehr zieht Bilanz von 2020: Über 1.000 Einsätze

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H&H Makler

Im Jahr 2020 kamen die Gothaer Feuerwehren im Stadtgebiet 1.054-mal zum Einsatz. Diese Zahl wird so für die Stadt Gotha in der zuständigen Erfassungsstelle im Thüringer Landesverwaltungsamt verwertet. Im Jahr 2019 waren es insgesamt 1.055 Einsätze, also nahezu eine Punktlandung im Vorjahresvergleich.

Zu dieser Gesamteinsatzzahl kommen noch 24 weitere Alarmierungen, bei denen die Feuerwehr Gotha zu den sogenannten überörtlichen Einsätzen als Stützpunktfeuerwehr ausrückte und welche in der Anzahl für das Stadtgebiet nicht erfasst werden. Dies bedeutet, dass die Stützpunktfeuerwehr Gotha durchschnittlich zweimal im Monat in anderen Gemeinden des Stützpunktfeuerwehrbereiches mit zum Einsatz kam, was etwa im gleichen Niveau wie im vorangegangenen Jahr liegt.

Brandgeschehen

Insgesamt gab es 122 Brände, was einen Rückgang von 12 Brandeinsätzen im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Von den 122 Bränden sind 110 in die Kategorie Kleinbrände (mit nur einem Strahlrohr bekämpft) einzuordnen. Weiterhin löschte die Feuerwehr 10 Mittel- und zwei Großbrände. Bei den Großbränden handelte es sich zum einen um den Brand eines leerstehenden Gebäudes in der Neubauerstraße am 24. Mai und zum anderen um den Brand eines Wohngebäudes mit Totalschaden in der Goldbacher Straße am 10. November.

Von den 122 Bränden fanden 52 Brände in Gebäuden statt. Im Jahr 2019 waren es hier 55.

Infolge der Brandeinsätze mussten 13 Personen mit Verletzungen rettungsdienstlich versorgt werden. Zudem wurden 15 Menschen über den sogenannten baulichen Rettungsweg gerettet.

Weiterhin wurden zwei Feuerwehrangehörige in Ausübung ihrer Tätigkeiten bei den Brandeinsätzen verletzt, glücklicherweise jedoch ohne Spätfolgen.

Glücklicherweise gab es keine Brandtoten.

In den anderen Kategorien waren dementsprechend 70 Einsätze zu verzeichnen, davon allein 27 Papiercontainer- und beispielweise noch vier Fahrzeug- sowie 30 Vegetationsbrände (Gras, Hecken, Wald, Bäume).

Zu den 122 realen Bränden kommen noch einmal 123 Fehlalarme in den Kategorien „blinder Alarm“ (56), „böswilliger Alarm“ (6), „Fehlalarmierung durch automatische Brandmeldeanlage“ (54) und „sonstiger Grund“ (7). 2019 waren es insgesamt 122 Fehlalarme.

Die sogenannten böswilligen Alarmierungen hatten nahezu wieder ausschließlich die missbräuchliche Verwendung von Alarmierungstechnik bei automatischen Brand-meldeanlagen als Hintergrund. Diese Fehleinsätze werden auch bei der Polizei zur Anzeige gebracht und können dem Verursacher, je nach Aufwand der Feuerwehr, teuer zu stehen kommen.

Technische Hilfeleistungen

Im Bereich der technischen Hilfeleistung rückte die Feuerwehr Gotha zu 777 Einsätzen aus. Dies sind 24 Einsätze mehr als im letzten Jahr. Hinzu kommen noch 32 Fehlalarmierungen in den Kategorien „blinder Alarm“ (20), „böswilliger Alarm“ (1) und „sonstiger Grund“ (11).

Der Bereich Tierrettung/-bergung nimmt mit insgesamt 244 Einsätzen wieder einen nicht unwesentlichen Teil der Hilfeleistungen ein. Der Bereich Türöffnung mit akuter Gefahr, also wo sich Menschen in Notlagen befinden, ist im Vergleich zum Vorjahr um 19 Einsätze auf 117 Einsätze angestiegen. Die Anzahl der Personen, die im Bereich der technischen Hilfe von der Feuerwehr gerettet wurden, lag 2020 bei 73. Davon konnten 52 Personen über das Treppenhaus, drei Personen über die Drehleiter, eine Person über tragbare Leitern und 17 Personen über sonstige Rettungsgeräte, beispielsweise mittels hydraulischem Rettungsgerät, gerettet werden. Im Jahr 2019 waren es 21 gerettete Personen.

Insgesamt waren im Bereich der Technischen Hilfeleistung 184 verletzte Personen zu verzeichnen. Hierzu sei erklärt, dass Verletzte, bzw. Betroffene nicht bei jedem Einsatz von der Feuerwehr gerettet werden. In der statistischen Erfassung werden betroffene Personen aber unter diesem Punkt berücksichtigt.

Bedauerlicherweise musste die Feuerwehr Gotha im Jahr 2020 auch 19 tote Personen bergen, im Vorjahr waren es 15 Todesfälle.

Weiterhin wurde ein Feuerwehrangehöriger in Ausübung seiner Tätigkeiten bei den Einsätzen in der Technischen Hilfeleistung verletzt, auch hier glücklicherweise jedoch ohne Spätfolgen.

Allgemein

Insgesamt waren die Kameradinnen und Kameraden der Gothaer Feuerwehren rund 4.500 Stunden im Einsatz. Im Jahr 2019 waren es 4.400 Stunden.

Zudem wurden 35 Brandsicherheitswachen geleistet, was einen Rückgang von 68 Brandsicherheitswachen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Zudem konnten 2020 so gut wie keine Führungen für Kindergärten und Schulklassen durchgeführt sowie auch keine Schulungen an Handfeuerlöschern/Rauchmeldern im Rahmen der Zivilschutzausbildung angeboten werden. Dies alles ist der Pandemie-Lage geschuldet, da sich die Anzahl von Veranstaltungen drastisch reduzierte und seit Anfang März 2020 strenge Zugangsbeschränkungen für externe Personen in die Gebäude der Feuerwehr Gotha gelten.

Die immer noch anhaltende Corona-Pandemie hat die Einheiten der Feuerwehr Gotha aber auch etwas mehr zusammenrücken lassen. Dies natürlich nur im wörtlichen Sinne, da die Einhaltung von Mindestabständen und der anderen Hygienemaßnahmen seit dem Frühjahr 2020 täglich den Feuerwehrdienst begleitet.

Seit Beginn der Corona-Pandemie gilt für die Feuerwehren der Stadt Gotha der sogenannte „Pandemie-Plan Feuerwehr Gotha“, in welchem alle Maßnahmen und Regelungen für diese Lage festgeschrieben sind. Dieser Plan wurde bereits mehrfach der dynamischen Lageentwicklung angepasst und wird ständig fortgeschrieben.

Zudem wurde ab dem 18. März, in der Zeit des ersten „harten Lockdowns“, für 8 Wochen das Dienstmodell in der Berufsfeuerwehr von einem 24-Stunden-Wechsel auf einen 7-Tage-Wechsel umgestellt und die Berufsfeuerwehr wurde von 4 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr je Woche personell unterstützt, sodass anstatt der sonst üblichen 6 dann insgesamt täglich 10 Einsatzkräfte zur Verfügung standen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr wurden dafür von ihren Arbeitgebern freigestellt, im Gegenzug wurde durch die Stadt Gotha dem jeweiligen Arbeitgeber der Lohnersatz gezahlt. Hierdurch konnte sogar ein Teil Kurzarbeit aufgefangen werden. Mit dem 7-Tage-Wechsel wurde eine Kontaktminimierung für die Dauer bis zum Sommer erreicht und durch die personelle Aufstockung mussten weniger Einheiten zu den jeweiligen Einsätzen alarmiert werden, was wiederum zu weniger Kontakten führte. Diese Maßnahmen können zurückblickend als voller Erfolg gewertet werden.

Nach dieser Zeit konnte im Sommer in einen relativen Normalzustand übergegangen werden, jedoch natürlich immer noch mit entsprechenden Hygieneregeln.

Mit Beginn des Frühherbstes mussten die Maßnahmen jedoch einer längerfristigen Strategie angepasst werden, um Herbst, Winter und Frühjahr so gut wie möglich überbrücken und jederzeit den Brandschutz sowie die Allgemeine Hilfe gewährleisten zu können.

Kurz auf den Punkt gebracht heißt seit Mitte Oktober 2020 die aktuelle Strategie, nur so viel Personal wie unbedingt nötig, noch weniger Kontakte im täglichen Dienstgeschehen, Maskenpflicht in Einsatzfahrzeugen, größtmögliche Trennung von Wachdienst und Verwaltung im Gebäude der Berufsfeuerwehr und noch einiges mehr. Diese Verfahrensweise wurde in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Gotha so eingeführt und bisher erfolgreich umgesetzt. Neben dem Gesundheitsschutz für die Feuerwehrangehörigen soll mit dieser Strategie einer zeitgleichen Quarantäneverfügung für mehrere Einsatzkräfte entgegengewirkt werden.

Durch diese gesamten Maßnahmen war und bleibt die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Gotha in den vergangenen Monaten und zukünftig jederzeit gewährleistet.

Im Rahmen des Vorbeugenden Brandschutzes wurden zudem 65 Stellungnahmen zu Bauanträgen abgegeben.

Insgesamt entstand bei allen Einsätzen, wo die Gothaer Feuerwehren Hilfe leisteten, ein geschätzter finanzieller Schaden in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro. Im Jahr 2019 lag dieser Wert bei 2,5 Millionen Euro.

Die Zahl der aktiven Angehörigen der Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren lag mit Stichtag vom 31.12.2020 bei 121, was im Vergleich zum Vorjahr wieder einen leichten Anstieg um 5 Kameradinnen und Kameraden bedeutet. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung.

Die Jugendfeuerwehr Gotha hatte zum Jahresende 2020 insgesamt 64 Mitglieder, 53 Jungen und 11 Mädchen im Alter von 6 bis 18 Jahren. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr leider 6 Mitglieder weniger.

 

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