Konjunktur im Landkreis Gotha: Geschäftslage gut, Erwartungen verhalten

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Die konjunkturelle Entwicklung im Landkreis Gotha hat sich nach dem Rekord im Herbst 2016 zu Jahresbeginn 2017 deutlich verlangsamt. Mit 109 von 200 möglichen Prozentpunkten bewegt sich der Konjunkturklimaindex allerdings noch über dem langjährigen Durchschnitt von 103 Prozent. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Situation als auch das Votum zu den Erwartungen und Pläne für die nächsten Monate fallen pessimistischer aus als noch im Herbst 2016, das ergab die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Erfurt.

Im Landkreis Gotha plant branchenübergreifend die überwiegende Mehrzahl (73 Prozent) der Unternehmer den aktuellen Mitarbeiterbestand beizubehalten. Immerhin wollen 8 Prozent der Unternehmen ihre Belegschaft aufstocken, dies entspricht dem Vorjahreswert, informiert IHK Service Center Leiterin Sabine Wetterhahn.

Das Investitionsklima bewegt sich branchenübergreifend weiterhin auf einem hohen Niveau. Hauptmotive der Investitionen sind die Deckung des Ersatzbedarfs und Rationalisierungen.

Positive Konjunkturdaten kommen einmal mehr von der Industrie. Mehr als 80 Prozent der Manager berichten von gut gehenden bis befriedigenden Geschäften.

Im Dienstleistungssektor stehen die Konjunkturampeln weiter auf grün. Die Mehrzahl der Firmenchefs ist mit der momentanen Lage zufrieden und arbeitet mit Gewinn oder zumindest kostendeckend.

Der Boom im Baugewerbe setzt sich auch zu Jahresbeginn 2017 weiter fort. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und veranlassen die Unternehmer zu einer positiven Einschätzung ihrer Geschäftslage. Immerhin 87 Prozent der Befragten beurteilen die aktuelle Situation mit gut oder befriedigend. Drei von vier Betrieben lasten die Kapazitäten mehr als 80 Prozent aus. Auch der Blick auf die kommenden Monate signalisiert eine Fortsetzung dieser Tendenz. So erreicht die Branche ihr bestes Konjunkturergebnis seit 1994.

Trotz der anhaltenden Ausgabefreudigkeit der Kunden, wird die derzeitige Lage im Einzelhandel im Vergleich zum Herbst 2016 von den Firmeninhabern zurückhaltender beschrieben. Die strukturellen Probleme des Wirtschaftszweiges durch den zunehmenden Konkurrenzkampf zwischen stationärem Einzelhandel und dem Online-Geschäft belastet vor allem kleine Betriebe. Dementsprechend spiegelt sich die hohe Konsumbereitschaft der Kunden nur bedingt in den Umsatzzahlen wider.

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