Zwei neue und eine historische Feuerwehr übergeben

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Gotha (red/tri/ra, 12. Dezember). In der neuen Montage- und Prüfhalle der Firma Bistronic wimmelte es am Samstag von dunkelblauen Uniformen. Nahezu komplett waren Gothas Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Wehren der Kreisstadt erschienen – samt des Personals der Jugendfeuerwehren. Kein Wunder – keiner wollte die offizielle Übergabe von gleich drei Fahrzeugen zu verpassen…

Diese famose Feuerlöscherfamilie wurde zunächst von Daniel Burek begrüßt. Der gebürtige Magdeburger ist seit November 2021 Geschäftsführer bei Bistronic Gotha. Er übergab das Mikro an Brandoberamtsrat Andreas Ritter, den Leiter des Gothaer Brandschutzamtes.

Der dankte Burek und seinem Team dafür, dass sie einmal mehr ihre Verbundenheit zu Gotha unter Beweis gestellt, die Veranstaltung ermöglicht haben, für die man die neueste Halle nutzen durfte. „Das weiß ich, das wissen wir sehr zu schätzen!“

Eigentlich sollte die Übergabe bereits viel eher erfolgen, wie Ritter sagte: „Nicht nur, dass es ohnehin immer etwas dauert, bis ein Feuerwehrfahrzeug fertiggestellt ist – was aber bei aller Ehrlichkeit auch in den vielen Einzelanfertigungen und dem einen oder anderen Sonderwunsch unsererseits liegt.“ Der geplante Auslieferungstermin sei zwar Mitte Dezember 2021 gewesen, trotzdem läge man immer noch besser als zu Zeiten der Planwirtschaft der ehemaligen DDR für einen Trabant oder einen Wartburg.

Auf Ritter folgte Gothas OB Knut Kreuch. Er erinnerte, das vor mehr als zehn Jahren der Stadtrat das Konzept zur Erneuerung der Fahrzeugtechnik der Gothaer Feuerwehren auf den Weg gebracht hatte: „Ihr könnt auf uns vertrauen, in einer Zeit, wo viele dieses Wort nicht mehr kennen. Auf das, was Gotha tut, ist gutes Vertrauen.“

Drei Fahrzeuge sollten übergeben werden – drei Redner gab es, denn Landrat Onno Eckert war auch vor Ort. Er freue sich, dass die Halle so voll sei und dankte Bistronic-Chef Burek für die tatkräftige Unterstützung bei der Restaurierung des historischen Fahrzeugs – eines H3A. Eckert unterstrich, dass die Finanzierung für neue Feuerwehren nicht nur aus der Kreisumlage finanziert werde, sondern der Landkreis auch eigene Mittel einsetze, um seiner Aufgabe für den überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz im ganzen Kreisgebiet ein erfüllen zu können.

Um die Spannung noch ein wenig zu steigern, bilanzierte dann ein Film des Medienstudios Uelleben den bisherigen Generationenwechsel bei den Feuerwehrfahrzeugen.

Dann fiel der Vorhang und offerierte sehr viel Blaulicht, aber noch mehr Disco-Nebel. Nachdem der sich verzogen hatte, waren die Feuerlöscher und -löscherinnen nicht mehr zu halten und inspizierten ausgiebig die beiden Neulinge und den restaurierten Oldtimer:

Das neue Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20 gehört nun zum Standort der Berufsfeuerwehr. Das alte HLF 20 der Berufsfeuerwehr – Baujahr 2011 – bekommt die Wehr Gotha-Siebleben. Die schicken ihr 28 Jahre altes Löschgruppenfahrzeug LF 16 in den Ruhestand. Das neue HLF der Berufswehr wurde für den Aufgabenbereich als Stützpunktfeuerwehr durch den Landkreis Gotha mit Fördermitteln des Landes beschafft. Die Stadt Gotha musste nichts zuzahlen. Es steht aber selbstverständlich auch für den Schutz in der Stadt Gotha zur Verfügung. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 531.000 Euro

Der Gerätewagen-Messtechnik für den Standort der Berufsfeuerwehr wurde ebenso ohne Eigenmittel der Stadt Gotha durch den Landkreis und mit Fördermitteln angeschafft. Es erfüllt vor allem Aufgaben als Gefahrzug in der Stützpunktfeuerwehr. Das Fahrzeug ersetzt den alten Gerätewagen-Messtechnik mit Baujahr 1994. Seine Gesamtkosten betrugen 294.000 Euro.

Nicht nagelneu, aber völlig aufgefrischt zeigte sich das historische Tanklöschfahrzeug H3A – Baujahr 1957. Seit 2018 wurde es grundhaft restauriert. Die Kosten dafür trug bisher vor allem der Stadtfeuerwehrverband Gotha. 2018 hatte man Lottomittel in Höhe von 2.500 Euro dafür bekommen.
Das Projekt wurde maßgeblich durch die Firma Bystronic innerhalb eines Lehrlingsprojektes unterstützt. Dabei wurde das Fahrzeug grundhaft neu lackiert. All diese Arbeiten und das gesamte Material finanzierte die Firma Bystronic.
Eine Vielzahl von technischen Einrichtungen am Fahrzeug setzte die Firma Abschleppdienst Wohner GmbH aus Wechmar instand.
Zudem wurde durch die Gothaer Bildungsstätte für Kraftfahrzeugtechnik der Kraftfahrzeuginnung „Westthüringen“ die komplette Fahrzeugelektrik im Rahmen einer Meisterprüfung zum Materialkostenpreis erneuert.

Matthias Conrad von der Freiwilligen Feuerwehr Gotha-Sundhausen, der selbstständiger Tischlermeister ist, erneuerte sämtliche Holzteile am Fahrzeug.

„Oscar am Freitag“-TV nutze anschließend die Gelegenheit und bat noch einmal Bistronic-Chef Burek, Gothas Branschutzamtsleiter Ritter sowie im Doppelpack Gothas OB und den Landrat vors Mikro:

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