Im Test: Hyundai Kona Elektro

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Gotha (red/ra, 25. März). „Oscar am Freitag“-TV machte 2018 (s)einen ersten Autotest, war damals mit dem noch recht neuen Hyundai Kona unterwegs, dem der Designer Luc Donckerwolke ein schickes Blechkleid verpasst hatte. Das kleine, Benzin süffelnde SUV des südkoreanischen Herstellers löste damals mit seinen äußeren, aber mehr noch mit den inneren Werten beim Tester großen Wohlgefallen aus.

Nahezu jede Automarke „stromert“ derweil über Straßen, Autobahnen und selbst auch durchs Gelände. Drei Jahre später stand der Redaktion deshalb ein solcher Kona der jüngsten Generation zur Verfügung.

Seit 2018 haben die Südkoreaner ein rein elektrisch angetriebenes Modell im Angebot, dass dieses Frühjahr ein Facelift bekam und sich nun – zumindest in der Frontpartie – von seinen Brüdern unterscheidet, die als Benziner, Diesel oder Hybrid daherkommen.

Der Vernünftige
Vom 100-%-„Stromer“ gibt es zwei Modelle: Der „Kleine“ kommt mit einer Batterieladung von 32,9 KWh daher, die dem Motor zu 100 Kilowatt Leistung (resp. 136 PS) verhelfen. Die reichen für Tempo 155 und bringen den rund 1.700 kg schweren SUV in 9,9 s auf Tempo 100. Rund 300 km weit kommt man mit einer Akkuladung. Sein Basispreis: 35.650 Euro.

Das Muskelpaket
Seinen „großen“ Bruder speist eine Batterie mit 64 KWh Kapazität. Die schüttelt 150 Kilowatt aus dem Ärmel, also satte 204 PS. Damit braucht der Kona nur 7,6 s, um die 100 km/h-Marke zu knacken. Was noch beeindruckender ist, ist die Reichweite: 480 km sind damit drin. Dessen Basispreis: 41.850 Euro.

Nun ist „Oscar am Freitag“-TV eher ein kleiner Fisch im großen Medienteich. Deshalb waren wir bescheiden und begnügten uns für eine ausgiebige Probefahrt mit dem „vernünftigen“ Kona.

Apropos „Kona“ – bei der Namensgebung wollen sich die Hyundai-Marketingmenschen gern
weltoffen zeigen und verwenden deshalb gern die Namen bekannter Städte wie Santa Fé oder Tucson. Namenstiftend im konkreten Falle ist eine Kleinstadt namens Kailua-Kona, die an der Westküste der Insel Hawaii (Big Island) liegt. „Kona“ ist zudem ein indischer Vorname für Mädchen und „Kona“ ist – in Portugal ein Problem. Deshalb heißt das SUV dort „Kauai“, weil das portugiesische Wort „cona“ in der Vulgärsprache „Vulva“ bedeutet. In China wird das Fahrzeug seit April 2018 als „Encino“ verkauft.

Doch zurück nach Deutschland und zu unserem Test. Das feuerrote Spielmobil haben wir alles in allem rund 200 km rund um Gotha bewegt. Das hat echten Spaß gemacht, denn selbst der „Kleine“ macht ordentlich Betrieb und Druck nach vorne, wenn man das „Gaspedal“ runterdrückt. Zuviel des Guten kostet allerdings Reichweite. Aber selbst, wenn man im „eco“-Modus unterwegs ist, ist das Teil keine lahme Ente.

Der vollwertige 5-Sitzer erweist sich rundherum als gelungen, schwächelt allerdings beim Kofferraumvolumen (knapp 280 l), was arg bescheiden ist. Und unserem (älteren) Kollegen Rainer Aschenbrenner missfielen die – seiner Ansicht nach – überfrachteten Bedienungselemente. Allerdings ist ein Kona schon in der Grundausstattung mit jeder Menge Helferlein bestückt, für die man bei anderen Herstellern tief in die Tasche greifen muss.

„Kinderleicht“ sollte das Aufladen des Akkus klappen, was sich während des Tests auch erwies. Eine zweite Laderunde indes zu mitternächtlicher Stunde bedurfte gemeinsamer Recherche im Internet und im Bordbuch, bis sich Ladesäule und Steckdose erbarmten und ihre innige Verbindung lösten.

Sei es, wie es war – alles andere zeigt nun unser (von Amateuren für Amateure gemachter) Testbericht!

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