Analysten nennen Russland eine „gemäßigte Autokratie“

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Gotha (red/Statista, 10. März). Uruguay, Estland und Taiwan sind laut Bertelsmann-Stiftung auf dem besten Weg zu einer konsolidierten Demokratie. Wie die Statista-Grafik zeigt, lag dieses Ziel für Russland auch vor Beginn der Invasion der Ukraine noch in weiter Ferne.

Mit 4,40 Indexpunkten erreicht das Land lediglich Platz 84 von 137 und liegt damit noch hinter Staaten wie der Türkei, Brasilien oder Ungarn, die unter ihren derzeitigen Staatsoberhäuptern vermehrt autokratische Züge aufweisen.

Mit drei von zehn Punkten schneidet Russland hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Akzeptanz demokratischer Institutionen besonders schlecht ab. Insgesamt gilt das Land damit laut Kategorisierung der Bertelsmann-Stiftung als „gemäßigte Autokratie“. Die zunehmenden Repressionen gegenüber unabhängigen Medien und der eigenen Bevölkerung im Zuge der andauernden Angriffe in der Ukraine dürften in Zukunft für einen weiteren Abstieg Russlands im Ranking sorgen.

Die Ukraine hingegen landet auf Platz 36 von 137. Dies spiegelt die Bemühungen des Landes wider, sich nach der Absetzung und Flucht des prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch im Jahr 2014 stärker in Richtung Demokratie zu orientieren.

Der Index für politische Transformation beurteilt 137 Staaten nach Kriterien wie freien und fairen Wahlen, Presse- und Meinungsfreiheit, Gewaltenteilung, Bürgerrechte, Parteiensystemen oder der Existenz eines staatlichen Gewaltmonopols.

Unterschied zwischen Diktatur und Autokratie
Die Gesetze eines autokratischen Staates sind auf den Autokraten (Alleinherrscher) zugeschnitten, behalten aber ihre Gültigkeit unabhängig von der Person des Machthabers. Autokraten sind nie regellos. In der Diktatur dagegen gibt es kein Recht ohne oder gegen den Diktator. Der Diktator stützt sich auf Gewalt, nicht auf das Recht.

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