Als Martin Luther King nach Ostberlin kam

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Da staunten die DDR-Grenzer nicht schlecht, als am 13. September 1964 eine amerikanische Limousine am Checkpoint Charlie vorfuhr und ein schwarzer Amerikaner vehement seine Einreise forderte. Es handelte sich um keinen Geringeren als den Bürgerrechtler und Aktivisten – und Nobelpreisträger des Jahres 1964 – Dr. Martin Luther King, der von Westberlin aus einen Abstecher in den Ostteil der Stadt machen wollte. Endlich eingereist, predigte der Bürgerrechtler sogar in einer Kirche vor zahlreichen Besuchern. Über den Besuch Kings gibt es eine Ausstellung „Martin Luther King in der DDR“, die am Donnerstag (16. Juli) um 19.30 Uhr im Foyer des Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) eröffnet wird. Vierzehn Tage lang ist die Schau dort zu sehen.

Die Ausstellung gehört zum Rahmenprogramm des ersten „AmerikaTages“, den es am Donnerstag (16. Juli) erstmals an der Universität Jena geben wird. Los geht es um 10.00 Uhr rings um den Campus (Carl-Zeiß-Straße 3).

„Wir wollen den Masterstudiengang Nordamerikastudien vorstellen“, sagt Prof. Dr. Michael Dreyer. Der Politikwissenschaftler hatte die Idee zum „AmerikaTag“ gemeinsam mit der Amerikanistin Prof. Dr. Caroline Rosenthal und dem Historiker Prof. Dr. Jörg Nagler. Das Trio spiegelt zugleich das Konzept der Nordamerikastudien wider, die als interdisziplinärer Masterstudiengang von den drei Fächern angeboten werden.

Auf dem Programm stehen am Donnerstag Vorträge über Austauschprogramme Jena-USA und die Möglichkeiten von USA-Aufenthalten mit dem Fulbright-Programm. Um 16.00 Uhr wird zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion über das Freihandelsabkommen TTIP in den Seminarraum 113 (Carl-Zeiß-Straße 3) eingeladen. Die Politikwissenschaftler Dr. André Härtel und Dr. Andreas Braune debattieren über das Für und Wider des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA. Prof. Dreyer wird das Gespräch moderieren. Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.

Ab 18.30 Uhr spricht ebenfalls im Seminarraum 113 Lecia Brooks über „Martin Luther King and the Achievements of the Civil Rights Movement“. Die Dozentin ist am „Southern Poverty Law Center“ tätig. „Das ist die vielleicht erfolgreichste amerikanische Institution im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsradikalismus und Homophobie im ganzen Land“, schätzt Michael Dreyer ein. Lecia Brooks werde über den andauernden Kampf um Grundrechte in den USA sprechen und über die enorm innovativen Methoden, die dabei angewendet werden. Der Vortrag ist in englischer Sprache. Gäste sind auch hier herzlich willkommen.

Im Anschluss wird die King-Ausstellung vom Theologen und Bürgerrechtler Prof. Heinrich Grosse vorgestellt, der selbst Martin Luther King in den USA begegnet ist. Der erste „AmerikaTag“ an der Universität Jena wird vom Generalkonsulat der USA in Leipzig und der Botschaft der USA in Berlin finanziell gefördert.

H&H Makler