Das Schöne unterm Mikroskop

0
1215

Jena (UKJ/vdG). Bilder haben unbestreitbare Beweiskraft: Das gilt für die Zeitlupenaufnahme vom Zielleinlauf genauso wie für das Blitzerfoto in der 30er-Zone. Auch in der medizinischen Wissenschaft sind es oft die Bilder, die den Forschern entscheidende Informationen liefern – die Zellkultur unterm Mikroskop etwa oder die Kernspintomographie. Solche Bilder, die in den Forschungslabors des Universitätsklinikums entstanden sind, zeigen die Wissenschaftler ab dem 18. September in der Magistrale in Lobeda.
Für die Entstehung dieser Wissenschaftsbilder ist oftmals ein gewaltiger technischer Aufwand notwendig. Bestimmte Proteine kann man erst sehen, weil sich mit Fluoreszenzfarbstoffen beladene Antikörper an sie geheftet haben und spezielles Licht diese Farbstoffe unter dem Mikroskop zum Leuchten bringt. Faserverläufe im Gehirn und Druckverteilungen auf der Zahnoberfläche werden erst nach der komplexen mathematischen Auswertung Tausender Messwerte sichtbar. Oder Zellstrukturen müssen schockgefrostet, dann aufgebrochen, mit Gold bedampft werden, bevor sie ein Elektronenstrahl abtasten kann.

Über den Anstrengungen, das Detail, den Moment oder die Eigenschaft, auf die es dem Forscher ankommt, im Bild festzuhalten, und über dem Gewicht der wissenschaftlichen Information tritt manchmal die der Abbildung innewohnende Ästhetik zurück. Völlig zu unrecht, denn Farben, Formen und Strukturen ergeben meist ein harmonisches Ganzes.
Und auch am Rande des eigentlichen Experiments können interessante optische Eindrücke entstehen, im Aufbau des Versuchs, wenn sich ein Insekt in die Pollenfalle verirrt oder wenn der Nachweisfarbstoff eintrocknet.

Terminhinweis:
18. September 2013, 18.00 Uhr
„Wissenschaftsbilder in der Magistrale“,
Ausstellungseröffnung: Prof. Dr. Bernd Wiederanders
Musikalische Begleitung: Brass Band Blechklang des Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
Ort: Cateteria am Ende der Magistrale im Klinikum Lobeda, Erlanger Allee 101