„Ein Spiel von Licht und Schatten“

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Mit einem rein französischen Musikprogramm eröffnet die Thüringen Philharmonie Gotha am Donnerstag, den 30. August, die neue Konzertsaison. Im Kulturhaus Gotha treffen sich drei Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts. Von Hector Berlioz erklingt die Ouvertüre „Der römische Karneval“, der das 3. Violinkonzert von Camille Saint-Saëns folgt. Als Solistin ist die Geigerin Mira Wang zu erleben. Den Abschluss bildet die berühmte Sinfonie d-moll von César Franck. Unter der Leitung von Chefdirigent Stefanos Tsialis beginnt das Konzert um 20.00 Uhr.

Wie der Titel verrät, entstand die Ouvertüre „Der römische Karneval“ in der italienischen Hauptstadt. Dort verbrachte der junge Komponist Hector Berlioz (1803-1869) einige Jahre, konnte sich aber mit dem närrischen Treiben in Rom nie richtig anfreunden und hatte keinerlei Spaß an „unanständigen Masken, an Trotteln, an Müßiggängern.“ Doch irgendetwas muss Berlioz offenbar doch fasziniert haben. Seine Karneval-Ouvertüre sprüht nur so über vor Lebensfreude und südländischem Temperament und sorgt für eine fulminante Konzerteröffnung.

Das Violinkonzert Nr. 3 h-moll op. 61 schrieb Camille Saint-Saëns (1835-1921) im Jahre 1880. Gewidmet ist es wie seine beiden Vorgänger dem spanischen Wundergeiger Pablo de Sarasate. Beim Komponieren gab dieser Saint-Saëns zahlreiche Anregungen, darunter diejenige, dass Sarasate im Mittelpunkt stehen wollte. Den Typus des sinfonischen Konzerts wie ihn etwa Johannes Brahms bei seinem Violinkonzert kreierte, lehnte der Spanier kategorisch ab. Eine musikalische Partnerschaft zwischen Solist und Orchester war ihm nicht geheuer. So entstand ein Bravourstück der Violinliteratur, bei dem die Geigerin Mira Wang, eine ausgewiesene Saint-Saëns-Spezialistin, technische Höchstschwierigkeiten ebenso wie geschmeidige, klangsinnliche Passagen präsentieren kann.
Das Konzert beschließt die Sinfonie d-moll von César Franck (1822-1890). Das Werk gilt heute unbestritten als Gipfel der Sinfonik im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts und eine der bedeutendsten Sinfonien auf dem Weg zur Musik der Moderne. Was bei der Uraufführung 1889 zu einigem Befremden führte. Zum ersten Mal hörte man ein Englisch Horn-Solo in einer Sinfonie, die wagemutige Chromatik wurde kritisiert und „Die Konzertbesucher konnten aus dem Werk nicht schlau werden“, wie es in einem zeitgenössischen Bericht heißt. Dabei vereinte Franck in seiner Musik auf wunderbare Weise deutsche Sinfonik mit französischer Kompositionskunst und schuf ein herausragendes Stück Musikgeschichte.

Karten für das Konzert A1 mit dem Titel „Ein Spiel von Licht und Schatten“ sind in der Gotha-Information (Tel. 03621-50785712), online über www.proticket.de sowie an der Abendkasse erhältlich.

Konzert – A1 „Ein Spiel von Licht und Schatten“

Do, 30. August 2012 | 20 Uhr
Kulturhaus Gotha

Solistin:     Mira Wang, Violine
Leitung:    Stefanos Tsialis

Werke:     Hector Berlioz
Der römische Karneval op. 9
Camille Saint-Saëns
Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 h-moll op. 61
César Franck
Sinfonie d-moll

Tickets:     18 € – 14,50 € | 14,40 € – 11,60 € (ermäßigt) | Schüler: 5 €

Foto: Mira wang

H&H Makler