Erklärung der Gemeindekirchenräte des Evangelischen-Lutherischen Kirchgemeindespieles Waltershausen

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Die Schließung der Förderschule und Umwandlung in ein Asylbewerberheim in der Waltershäuser Fabrikstraße wird von nationalistisch gesinnten Kräften als Vorwand genutzt, um ihre Machtposition in den neuen Bundesländern auszubauen. Dass die Schließung dieser Schule schon lange unabhängig von einer weiteren Nutzung der Immobilie geplant war, wird ignoriert.
Für den 24.Oktober 2015 hat die Partei „Die Rechte“ in Waltershausen einen Demonstrationszug angemeldet.

Auf Kundgebungen dieser Art werden Menschen, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verlassen haben und Helfer, die sich um diese Menschen kümmern und sie unterstützen, beschimpft und verunglimpft. Es werden rassistische Parolen gerufen und menschenverachtende Sprüche skandiert. Unter den Demonstrationsteilnehmern sind durch Fahnen und Transparente eindeutig erkennbare Mitglieder rechtsextremer Organisationen.

Unser christlicher Glauben ist die Basis, auf der wir uns für Gerechtigkeit, für Nächstenliebe und für ein friedliches Miteinander einsetzen. Wir beziehen eine klare Position für unsere christlichen Werte und gegen jegliche Diskriminierungen von Menschen, die gerade jetzt unsere Hilfe benötigen. Deshalb rufen wir dazu auf, Stellung gegen Ausgrenzung, Hetze und radikale Ideologien zu beziehen. Wir wollen mit den Menschen, die Ängste vor den neuen Herausforderungen haben und sich Sorgen darüber machen, wie unser Land mit den Flüchtlingen gut leben kann, ins Gespräch kommen. Gemeinsam möchten wir nach Lösungen suchen. Niemand darf sich für rechte Gesinnungsideen instrumentalisieren lassen.

„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“( Matthäus 25,40).
Lassen wir uns davon tragen und ermutigen, damit wir miteinander Gesicht zeigen für Toleranz, Menschenwürde und Nächstenliebe.