Finanzieller Rahmen macht die Umsetzung schwer

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Der Jenaer Universitätsrat ist zu seiner dritten Sitzung im Jahr 2012 zusammengekommen. Auf der Tagesordnung stand erneut die Ziel- und Leistungsvereinbarung für 2012 bis 2015, die zwischen der Friedrich-Schiller-Universität und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur abzuschließen sein wird.

„Der Universitätsrat begrüßt diese Vereinbarung“, betont der Vorsitzende des zehnköpfigen Gremiums, Prof. Dr. Bernhard Vogel. Allerdings, so Vogel weiter, werde das Erreichen der vorgesehenen Ziele durch die vom Land festgelegten finanziellen Rahmenbedingungen erheblich erschwert.

Mit Sorge sei festzustellen, dass diese Rahmenbedingungen mittelfristig eine Reduzierung der vorhandenen und in hohem Maße leistungsfähigen Kapazitäten in Forschung und Lehre notwendig werden lasse. Der Universitätsrat kündigte an, am 16. Oktober in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Senat der Universität den Entwurf der Ziel- und Leistungsvereinbarung eingehend zu beraten und anschließend die geforderte Stellungnahme zu verabschieden.

Zum wiederholten Male unterstrich das Gremium die entscheidende Bedeutung  einer zügigen Bebauung des Jenaer Inselplatzes für die weitere Entwicklung der Universität. Der Rat bekräftigte seine Erwartung, dass mit der Bebauung nunmehr rasch begonnen werde, „zumal die Universität die notwendigen Vorarbeiten geleistet und ein Finanzierungskonzept bereits vorgelegt hat“, so Prof. Vogel.

Ein weiteres Thema der Beratungen war der Bologna-Prozess. Nach jüngst erneut geäußerter Kritik an der Umsetzung der Reform, wie zuletzt durch den neuen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, hat der Universitätsrat einen Zwischenbericht zum aktuellen Stand des Bologna-Prozesses an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erbeten.

In einer der nächsten Sitzungen wird sich der Universitätsrat zudem mit der Zukunft der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) befassen. Angesichts der herausragenden Bedeutung der Universitätsbibliothek als integraler Teil der über 450 Jahre alten Universität müssten die in der Folge eines Prüfberichts des Thüringer Rechnungshofs entstandenen Verunsicherungen rasch beendet werden.

Am Vorabend seiner Sitzung ließ sich der Universitätsrat bei einem Besuch des Griesbachschen Gartenhauses über das Imre Kertész Kolleg Jena „Europas Osten im 20. Jahrhundert“ informieren. Das 2010 an der Universität eingerichtete und nach dem ungarischen Literaturnobelpreisträger benannte Forschungskolleg arbeitet die jüngere Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas vergleichend auf. Das Kertész Kolleg war zu Jahresbeginn in das auch als Prinzessinnenschlösschen bekannte Gebäude eingezogen.


Im jüngst restaurierten Griesbachschen Gartenhaus ließ sich der Universitätsrat über das Imre Kertész Kolleg Jena „Europas Osten im 20. Jahrhundert“ informieren.
(Foto: Anne Günther/FSU)