Forstamt mahnt anlässlich des Internationalen Tags der biologischen Vielfalt

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Finsterbergen, 20.05.2011:

Die meisten Menschen treten achtlos auf ihm herum. Dabei ist der Boden der Mittelpunkt der Ressourceneffizienz. Ob Nahrung, Wasser, Holz, Biodiversität oder Klima, alles hängt vom Boden ab. Leider ist Deutschland, einer neuen EU-Studie zufolge, das europäische Land mit der höchsten Flächenversiegelung. Jeden Tag werden nach wie vor rund 120 ha Boden mit Asphalt oder Beton versiegelt, das entspricht 150 Fußballplätzen. Das Thüringer Forstamt Finsterbergen macht zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt darauf aufmerksam, dass Forstwege nicht mit Asphalt versiegelt, sondern mit einer wasserdurchlässigen Natursteindecke gebaut werden. Dieser Wegebau ist ökologisch sanft und trotzt gleichwohl der Verkehrsbelastung durch die 40 Tonnen schweren Holzabfuhrfahrzeuge. Die Flächenversiegelung hat vielfache Nachteile: Wasser kann nicht durch Asphalt sickern und behindert so das Wiederauffüllen des Grundwassers. Asphalt verhindert das Verdunsten von Wasser und ändert das örtliche Klima vor allem im Sommer. „Das artenreiche Bodenleben wird durch Asphaltdecken erstickt, Lebensräume zerstört und der Boden als wichtiger Kohlenstoffspeicher ausgeschaltet“, mahnt der Leiter des Forstamtes Finsterbergen, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann. Die EU-Kommission will die ungebremste Bodenversiegelung nun mit „Versiegelungs-Leitlinien“ bremsen. Das Thüringer Forstamt Finsterbergen verfügt über 1100 km ausgewiesene Wander-, Rad-, Kutsch- und Reitwege sowie Skiloipen, nahezu alle in ökologischer Bauweise erstellt. Die wenigen Asphaltwaldwege sollen zurückgebaut werden. Nicht nur die Wegenutzer, auch die biologische Vielfalt wird es den Grünröcken Danken.


Publiziert am: 20.05.2011, 12:40