Jugendstil in der SCHOTT Villa – Glasfäden – umsponnen, vernetzt und gekämmt

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Eröffnung der Ausstellung: Dienstag, 31. Mai, 17.00 Uhr in der SCHOTT Villa
In Wohnhaus von Otto Schott, dem Gründer des heutigen Technologiekonzerns SCHOTT wird wieder einmal eine Ausstellung mit historischem Glas präsentiert. Otto Schotts Ruhm beruht auf seinen Epoche machenden Leistungen auf dem Gebiet des modernen technischen Glases. Doch auch er stand als Glaswissenschaftler in der großen Tradition europäischer Glasmacherkunst.

Das Wissen um den Umgang mit Glas erlebte eine Blüte in der Epoche des Jugendstils, der seit etwa 1890 als neues künstlerisches Programm entwickelt wurde: Alle Bereiche des Lebens sollten neu gestaltet werden zum Zeichen des Aufbruchs in ein neues Jahrhundert. Der neue Stil war exklusiv und stark umstritten und wurde schließlich doch modern und populär. Besonders im Kunstgewerbe wirkte der Jugendstil in die Breite. Das Material Glas mit seinen besonderen Eigenschaften entsprach dem neuen ästhetischen Ideal ganz besonders: Die Formen entfalteten sich in weich fließender Beweglichkeit und die Farben schimmerten mit strahlender Leuchtkraft.

Eine Jenaer Privatsammlung stellt ein breites Spektrum an hüttenfertigen Gläsern des Jugendstils vor, die auf unterschiedliche Weise mit Glasfäden dekoriert sind. Die 131 Stücke kommen aus Manufakturen des böhmischen, schlesischen und bayerischen Raumes, den Zentren der mitteleuropäischen Glasproduktion um die Wende zum 20. Jahrhundert.

Die Erfahrung, das Geschick und die Meisterschaft, die dazu gehören, ein glühendes Glas vor dem Ofen mit gläsernen Fäden zu umwickeln, zu vernetzen und zu kämmen, lässt sich heute kaum noch ermessen – aber bewundern. In den Glashütten vermochten man aus der Fadentechnik eine faszinierende Vielfalt der Gestaltung zu schöpfen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Farbabbildungen sämtlicher Exponate.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag
13.00 – 17.00 Uhr

Publiziert am 24.05.2011, 12:29 Uhr