Kelten und Germanen zurück in Gotha – Präsentation im Schlosshof

0
1161

Ein „Kelte“ und ein „Germane“ in authentischer Kleidung waren bereits bei der Eröffnung der aktuellen Sonderausstellung „Kelten und Germanen“ dabei. Jetzt haben sie Verstärkung mitgebracht: Mehrere Mitglieder der Gruppe „Foederati fabricae“ (lat., übersetzt: „Verbündete des Handwerks“) – ein Kelte und sieben Germanen – kommen am nächsten Sonntag, 15. Januar 2012, von 10 – 16 Uhr auf den Friedenstein. Zwei Römer in voller Rüstung und eine Römerin begleiten sie.

Historisch haben sich Kelten, Germanen und Römer in häufig wechselnden Allianzen bekriegt. In Thüringen und Mainfranken kam es vor 2500 Jahren zu intensiven Kontakten zwischen den Kelten des Südens und den Germanen des Nordens. Nach der Eroberung Galliens und dem Zusammenbruch der keltischen Zivilisation drangen in den Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts v. Chr. Germanen aus dem Elbgebiet nach Süden vor. Sie hinterließen entlang der Verkehrswege neu gegründete Siedlungen und Brandgräberfelder mit typischen Waffenbeigaben. Damit gerieten die Germanen um die Zeitenwende verstärkt in den Focus römischer Politik. Die Sonderausstellung zeigt römische Militaria als Hinweis auf die Auseinandersetzungen jener Zeit, die ihren Höhe- und Wendepunkt mit der Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. fanden. Nach neuesten archäologischen Forschungen waren auch Thüringen und Mainfranken in die Ereignisse verwickelt. Die Verflechtungen zeigen sich auch an den Handwerkstechniken und an den verwendeten Materialien.

In dem gemeinsamen Projekt des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie und der Archäologischen Staatssammlung München zeigt das Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde Gotha grenzübergreifend neues archäologisches Fundmaterial keltischer, germanischer und römischer Herkunft. Die Ausstellung auf Schloss Friedenstein wird durch weitere archäologische Funde aus dem Gothaer Land ergänzt.

Die „Foederati fabricae“ stammen aus Thüringen, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, die Römer reisen aus der Eifel an. Diesmal haben die „Foederati“ nicht nur Kleidung und Waffen, sondern auch ihr Handwerkszeug dabei. Die Besucher können von 10 – 16 Uhr zuschauen, wie ein Lederer arbeitet, wie die Töpferin Gefäße formt und der Schmied kleinere Metallobjekte anfertigt. Auch der Knochenschnitzer und die Weberin führen ihre Handwerkskunst vor. Wer noch mehr zu diesem Thema wissen möchte, der kann sich um 15 Uhr einer Führung durch die Sonderausstellung mit Thomas Huck, Direktor des Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde, anschließen.