Kuratorium der Schram-Stiftung besuchte Biochemiker des UKJ

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Auf seiner Sitzung in Jena beriet das Kuratorium der Schram-Stiftung am 1. Juli über die Förderung weiterer Projekte in der Grundlagenforschung der Neurobiologie. Professorin Britta Qualmann stellte dem Stifter Dr. Armin Schram die Ergebnisse eines Projektes am Institut für Biochemie I des Universitätsklinikums Jena (UKJ) vor, das die Stiftung in den vergangenen Jahren unterstützte.

„Für Lern- und Gedächtnisvorgänge müssen sich die Kontaktstellen von Nervenzellen, die Synapsen, verändern können“, so Britta Qualmann. „Wir haben untersucht, welche molekularen Prozesse hinter dieser Anpassungsfähigkeit stehen.“ Die Jenaer Professorin für Biochemie und Molekularbiologie war sofort in ihrem Element und erklärte, wie sich an den Nervenzellen Dornfortsätze ausbilden, die für die Detektion und Weiterleitung des synaptischen Signals verantwortlich sind, und wie diese sich plastisch verändern. „Notwendig hierfür ist das zielgerichtete Wachstum spezieller Proteingerüste, die  Kräfte auf die Zellmembran ausüben und die für eine Veränderung der Stärke der Informationsübertragung sorgen“, nannte die Grundlagenforscherin ein wesentliches Ergebnis des Projektes, das in den vergangenen vier Jahren mit ca.140.000 € von der Schram-Stiftung gefördert wurde.

Der Stifter Dr. Armin Schram und das Stiftungskuratorium zeigten sich beeindruckt, besonders von den mikroskopischen Bildern, „die Vorgänge in den Nervenzellen anschaulich demonstrieren“, so Armin Schram. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der RWE Dea AG ist fasziniert von den Leistungen des Gehirns. Die von ihm 2001 gegründete Stiftung unterstützt deswegen Projekte in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung. Insgesamt elf Forschungsvorhaben wurden seitdem mit über einer Million Euro gefördert. Über die Förderung weiterer Projekte beriet das Kuratorium auf seiner Sitzung in Jena.

Die Studienergebnisse der Jenaer Forscher sind bisher in drei hochrangigen Fachartikeln veröffentlicht worden und fließen in vier Doktorarbeiten junger Naturwissenschaftler und Mediziner ein. Die neuen Erkenntnisse zu den molekularen Grundlagen von Bildung, Reifung, Erhalt und Reorganisation der Kontakte von Nervenzellen tragen zum Verständnis der faszinierenden Lern- und Gedächtnisleistungen des Gehirns bei.

Publiziert am 01. Juli 2011, 15:57 Uhr