Neurologe Prof. Dr. Hubertus Axer über Formen und Therapie von Schwindel

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Jeder fünfte Deutsche leidet an Schwindel. Für Patienten ist das oft ein langer Leidensweg: Verschiedene Diagnosen, eine Vielzahl an Ursachen und eine richtige Therapie wird dann selten eingesetzt. Um dies zu ändern, wurde das „Schwindelzentrum“ am Universitätsklinikum Jena (UKJ) gegründet, das eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene ist. Die Jenaer Abendvorlesung am 25. Juni 2014 widmet sich der Volkskrankheit „Schwindel“ und lädt Patienten und Medizininteressierte ein. Der Vortrag von Prof. Dr. Hubertus Axer, Leiter des Schwindelzentrums am UKJ, beginnt um 19.00 Uhr im Hörsaal 1 des Klinikums in Lobeda.

Der Neurologe wird über Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Schwindel sprechen. „Die Ursachen von Schwindel können in vielen verschiedenen und oft gleichzeitig in mehreren medizinischen Fachgebieten liegen. Beim chronischen Schwindel ist eine komplexe Therapie unverzichtbar. Für jeden Patienten ist ein individueller Therapieplan wichtig“, sagt Axer.

Patienten, die unter chronischem Schwindel leiden, finden im Jenaer Schwindelzentrum Diagnostik und Therapie vereint an einem Ort. „Unsere tagesklinische Behandlung ist interdisziplinär ausgerichtet. Fachärzte, Psychologen, Physiotherapeuten und Pflegekräfte arbeiten zusammen. Gleichgewichtstraining, Physiotherapie und Entspannungsverfahren sind Bestandteile der Therapie“, erklärt der Neurologe. Der Vorteil für die Patienten: Sie können am späten Nachmittag die Klinik wieder verlassen.

Der Neurologe wird auch über Schwindelformen informieren. „Der sogenannte Schwankschwindel tritt am häufigsten auf“, so Axer. Der Leidensdruck für Patienten ist groß, ergänzt er. „Sie haben Angst vor Stürzen. Deshalb umfasst unsere Therapie auch psychologische Gruppentherapie und Einzelgespräche.“