Prof. Mathias Pletz hält Maßnahmenpaket für sinnvoll / Uniklinikum Jena hat bereits generelles MRSA-Screening eingeführt

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Jena (UKJ/as). Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) setzt sich für einen schärferen Kampf gegen Krankenhauskeime ein und fordert unter anderem eine Meldepflicht für Kliniken beim Auftreten besonders gefährlicher Keime nach einem Zehn-Punkte-Plan.

Prof. Mathias Pletz, Leiter des Zentrums für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena (UKJ), befürwortet diese Pläne: „Wir nehmen das Problem der im Krankenhaus erworbenen Infektionen sehr ernst.“ Bereits Ende vergangenen Jahres sei am UKJ daher ein generelles Screening eingeführt worden, bei dem jeder Patient schon bei der Aufnahme auf eine mögliche Besiedelung mit MRSA (Methillicin-resistenten Staphylococcus aureus) untersucht wird. Dabei handelt es sich um Bakterien, die bei vielen Menschen auf der Haut vorkommen und für Gesunde meist ungefährlich sind. Bei geschwächten Patienten oder Frühgeborenen kann der Keim jedoch lebensgefährlich werden. Ein flächendeckender, verpflichtender Test wird ebenfalls von Minister Gröhe gefordert. „Diese Maßnahme ist sinnvoll, damit Keime nicht weiter innerhalb der Klinik verbreitet werden. Sie trägt aber auch zur individuellen Sicherheit der Patienten bei, da wir im Falle einer Infektion wissen, welche Erreger eine Rolle spielen könnten“, so Prof. Pletz.

Strategien im Kampf gegen multiresistente Erreger zu entwickeln, ist der Schwerpunkt der Forschergruppe Klinische Infektiologie am UKJ. „Eine entscheidende Rollen spielen neben der Entwicklung neuer Substanzen vor allem der rationale Einsatz von Antibiotika sowie stringente Hygiene-, Isolations- und Sanierungsmaßahmen“, so Prof. Pletz. Am UKJ läuft zudem die größte Präventionsstudie für Krankenhausinfektionen in Deutschland mit dem Namen Alerts. Darüber hinaus ist das Universitätsklinikum Jena thüringenweit die einzige Ausbildungsstätte für die Weiterbildung zum Krankenhaushygieniker.

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