Rockets stellen erfolgreich die Weichen für 2012

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Wenn Marko Simic, Head Coach der Oettinger Rockets Gotha, konstatiert, dass „in dieser Liga alles möglich ist“, und das tut er des Öfteren, dann klingt aus seinen Worten vor allem Respekt für die Konkurrenz. Manchmal könnte es aber auch das Pfeifen im Wald sein. Denn es ist in der Tat so: In dieser Liga ist nichts unmöglich!

Als Beleg dafür kann der letzte Spieltag des Jahres 2011 durchaus herhalten. Da treffen im Top-Spiel zwei starke Aufsteiger aufeinander, und am Ende behalten die Giants Nördlingen beim zwischenzeitlichen Spitzenreiter BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen mit 84:63 überraschend deutlich die Oberhand. Jene Nördlinger, die am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen den Tabellenneunten TSV Tröster Breitengüßbach noch bis zur allerletzten Sekunde zittern mussten (74:71).

Und eben diese Breitengüßbacher standen nun, mit der identischen Formation wie zuletzt, vor heimischer Kulisse gegen die Oettinger Rockets auf verlorenem Posten. Denn die Thüringer triumphierten am späten Samstagabend mit 88:60 (37:22) beim Farm-Team des Deutschen Meisters Brose Baskets Bamberg (die Gothaer Internetzeitung berichtete) und eroberten somit vor dem Jahreswechsel die Tabellen­spitze zurück: Dank tatkräftiger Unterstützung aus Nördlingen. Wer hätte das gedacht?

Eine Frage, die sich auch angesichts des Spielverlaufs in Breitengüßbach förmlich aufdrängt. Die Rockets bestimmten von Anbeginn das Geschehen – innerhalb kürzester Zeit hatten sie die Weichen auf Sieg gestellt. Nach fünf Minuten stand es 17:2 für Gotha. Maßgeblichen Anteil am guten Start hatte Leo Niebuhr, der nach zwei Spielen Pause in die Starting Five zurückkehrte und ein imposantes Comeback gab. Bereits nach 157 Sekunden hatte er zwei Würfe aus der Nahdistanz und einen Dreier verwandelt, also sieben Punkte erzielt. Am Ende der Partie waren es dann 19 Zähler. Somit war der 2,06-Meter-Mann mal wieder der Größte. „Leo“ avancierte zum vierten Mal in dieser Saison zum Top-Scorer der Gothaer, in deren Reihen er zuletzt schmerzlich vermisst wurde.

Ungeachtet dessen gab einmal mehr eine starke Team-Leistung den Ausschlag für den Erfolg, der zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr geriet. Unterm Strich konnten fünf Spieler zweistellig punkten – dabei verbuchte Torvoris Baker mit 13 Punkten und 13 Rebounds sein sechstes Double-Double in dieser Serie. Dass der Gegner vor heimischer Kulisse letztlich gerade mal auf 60 Punkte kam, spiegelt zudem eine sehr gute Defense-Leistung wider. Und somit auch eindeutig Marko Simics Handschrift.

Derweil fiel die Rückkehr an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga ProB (Staffel Süd) just auf jenen Tag, an dem die „Thüringer Allgemeine“ unter der Überschrift „Simic will die Rockets in die ProA führen“ einen größeren Beitrag über Basketball in Gotha veröffentlichte. In dem Artikel bekommt das ursprüngliche Saisonziel nun offiziell etwas Luft nach oben. Hieß es bis dato „Wir wollen die Playoffs erreichen und uns in der Liga etablieren“, so gibt es nun den ehrgeizigen und angesichts der Tabellensituation programmierten Zusatz: „Wenn wir oben dabei sind, wollen wir attackieren.“

Freilich, allen Beteiligten ist bekannt, wie sich das mit dem Tag, dem Abend und dem Loben verhält. Und sie wissen auch, dass ist in dieser Liga nichts unmöglich ist.

Oettinger Rockets Gotha: Monk (12 Punkte | 6 von 8 Freiwürfen), Jarmusz (13 | 3 von 4 | 2 Dreier), Watson (10 | – | 2), Rauch, Klein (7 | 3 von 4), Niebuhr (19 | 0 von 1 | 1), Kuppe (6 | – | 2), Kreis (4 | 0 von 1), Baker (13 | 3 von 4), Unterluggauer (4 | 2 v

Viertel: 6:19 | 16:18 | 21:30 | 17:21

Freiwürfe Gotha: 17 von 24 (71 %) Breitengüßbach: 16 von 25 (64 %)

Dreier Gotha: 7 von 19 (37 %) Breitengüßbach: 6 von 19 (32 %)

Autor: Wolfgang Gleichmar