Schülerin schreibt über Ethik-Stunde mit Anant Kumar

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Einen Artikel über Hinduismus oder Buddhismus hat mit Sicherheit jeder schon einmal gelesen oder zumindest davon gehört. Auch wir, die Klassen 10/3 und 10/4 des Perthes-Gymnasium Friedrichroda, haben uns wochenlang intensiv im Ethikunterricht mit diesen Kulturen beschäftigt. Viele der Informationen waren für uns erst einmal neuartig und unvorstellbar. Allein schon die bunte und vielseitige Götterwelt des Hinduismus verleitet zum Fantasieren und ist schwer vorstellbar.

Durch Dokumentationen und Bildern konnte man sich zwar den Kulturen etwas nähern und in einen Gläubigen hineinversetzen, jedoch war man immer noch skeptisch. Deshalb schlug unsere Ethiklehrerin Frau Schwarz vor, dass wir eine Vorlese- und Fragestunde mit dem Stadtschreiber von Gotha, Anant Kumar, machen könnten. Dieser ist mit den indischen Kulturen aufgewachsen und schreibt selber Bücher, die oft Bezug zum Hinduismus oder Buddhismus nehmen. Die Klassen waren von diesem Vorschlag begeistert und überlegten sich schon Tage vorher, welche Fragen sie an ihn hatten. Am 31. August war es dann soweit und unser Wissensdurst konnte endlich gestillt werden. Zuerst jedoch stellte er sich vor, er erzählte von seinen Büchern und von seinem Leben. Danach las er uns einen Ausschnitt aus seinen Buch „Die uferlosen Geschichten“ vor. Darin ging es um einen Jungen, der eine magische Gabe hatte und so von einem armen Bauernsohn zum Prinzen wurde. Wir horchten Herrn Kumar gespannt zu und durften am Ende Fragen über verborgene Details oder Besonderheiten stellen. Später behandelten wir ein weiteres Buch vom ihm, „Zeru – eine siebentägige Geschichte“. Dort stieß man auf Dämonen und Götter. Es ist eine sehr schöne Geschichte, die viel über Trauer, Wut und Besinnung erzählt. Noch dazu bekommt man kleine Einblicke in die hinduistische Götter- und Mythenwelt. Danach konnten wir endlich unsere Fragen stellen. Beispielsweise: Werden die Frauen immer noch benachteiligt? Trägt jeder Gläubige einen Bindi? Oder sind Kühe wirklich so heilig?

Auf jede Frage bekamen wir eine Antwort mit Erklärung. Das half uns ungemein, Realität und Klischee zu unterscheiden. So erfuhren wir zum Beispiel, dass die Frauen immer noch unter den Männern stehen, die meisten Gläubigen einen Bindi, also roten Punkt auf der Stirn, tragen und dass man nicht nur Kühe verehrt, sondern auch viele andere Tiere, wie z. B. Elefanten. Tiere gelten als wichtige Nahrungslieferanten, Helfer und Bestandteil des Lebens. Jeder, dessen Neugierde gerade geweckt wurde, kann sich im Internet ein Buch von Anant Kumar bestellen oder einfach im Internet unter dem Stichwort „Hinduismus“ oder „Buddhismus“ nachschauen, dort findet man auf jeden Fall viele Informationen zu diesen fremden Kulturen.

Laura Schüffler

Klasse 10/4

 

(Auf dem Beitragsbild sind aus der Ethikgruppe zu sehen: Tom Spottke, Sabine Faulstich, Laura Kraußer, Laura Schüffler, Patrick Speer und Niklas Hellmann. Am Lehrertisch sitzt Anant Kumar.)