Schulen kommen während der Ferien in die Kur

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Trotz der verdienten Sommerferien herrscht in den Schulen des Landkreises Gotha emsiges Treiben. Handwerker, Planer und Bauexperten sind in diesen Tagen am Werk, um in den Bildungseinrichtungen für knapp 940.000 Euro Erneuerungen und Verbesserungen vorzunehmen. Neben notwendigen Sanierungen stehen mancherorts auch räumliche Erweiterungen an. Insgesamt wird an fünf Grundschulen, sechs Regelschulen sowie fünf Gymnasien und einer Förderschule gebaut. Landrat Konrad Gießmann und Bildungsdezernent Thomas Fröhlich verschafften sich am Mittwoch (14. August) einen Eindruck vom Fortschritt der Arbeiten.
Unter anderem besuchten sie die Grundschule in Goldbach. Dort werden mithilfe von mobilen Raumsystemen zwei neue Klassenräume geschaffen. Rund 25.000 Euro investiert der Landkreis hierfür; hinzu kommen jährliche Mietkosten von 14.000 Euro. An der Immertal-Grundschule Friemar läuft derzeit noch die Fertigstellung der Außenanlagen, deren Gesamtumfang von 240.000 Euro Teil des Ende 2010 fertig gestellten Erweiterungsbaus ist. Mit der Gestaltung des Außenbereichs erhält die Schule zusätzlich einen neuen Spielplatz im Wert von 35.000 Euro.
Im Gegensatz zu den Neuerungen der beiden Grundschulen geht es an der Neudietendorfer Regelschule Hermann Anders Krüger um Sicherung der Bausubstanz. Eindringende Feuchtigkeit setzt dem Plattenbau im Bereich des Speisesaals und Hauswirtschaftsraums zu; insgesamt 70.000 Euro investiert das Landratsamt, um die Schäden zu beheben. Relativ erschöpft sind dank des guten Zuspruchs die Kapazitäten des Perthes-Gymnasiums in Friedrichroda. Um für Entspannung zu sorgen, wird derzeit im Keller des Gebäudes für rund 30.000 Euro ein zusätzlicher Klassenraum eingerichtet.
Verspäteter Haushalt fordert Tribut
Entgegen der Vorjahre werden sich die Baumaßnahmen an manchen Standorten voraussichtlich bis ins neue Schuljahr hinein erstrecken. Der Unterricht wird allerorten gewährleistet sein. Landrat Konrad Gießmann bittet dennoch Schüler, Lehrer und Eltern um Verständnis. Infolge des späten Haushaltsbeschlusses im April und der im Juni erfolgten Bestätigung des Etats durch das Landesverwaltungsamt haben sich die Abläufe weit nach hinten verschoben. „Wir waren erst Mitte des Jahres finanziell handlungsfähig“, beschreibt er die Auswirkungen der extrem schwierigen Beratungen, die sich über ein halbes Jahr hingezogen haben. „Ausschreibungen konnten erst mit der Haushaltsbestätigung erfolgen; Auftragsvergaben ebenso. Entsprechend haben sich die Bauablaufpläne nach hinten verschoben. Das ist nicht optimal, aber unter den vorliegenden Bedingungen nicht anders zu lösen.“
Brandschutz und Instandhaltungen dominieren
Neben den vier besuchten Objekten wird an vielen weiteren Schulstandorten gebaut. In die Kur kommen beispielsweise die 100-Meter-Bahnen der Grundschulen Schönau vor dem Walde und Günthersleben-Wechmar für jeweils 30.000 Euro. Für knapp die Hälfte des Betrags wird an der Georgenthaler Grundschule die Dachentwässerung erneuert.
Bei den Regelschulen entfällt der größte Einzelbetrag an die Einrichtung in Crawinkel. Nachdem der Kreistag 2011 den Fortbestand der Schule befürwortet hatte, werden nun überfällige Brandschutzmaßnahmen im Wert von 100.000 Euro erledigt. Für die weiten Fensterflächen der Regelschule Warza montieren Handwerker derzeit Sonnenschutzsysteme im Umfang von 65.000 Euro. Dem in die Jahre gekommenen Fensteranstrich an der Regelschule Tonna verhelfen Maler für rund 40.000 Euro wieder zu neuem Glanz. Weniger sichtbar, doch ein deutliches Plus für die Sicherheit bedeutet die Instandsetzung der Elektroanlage für die Regelschule Ohrdruf.
In den Sporthallen des Gothaer Arnoldigymnasiums und des Ernestinums tauschen die Installateure die Mischwasserstationen aus, um künftig mithilfe höherer Temperaturen die Bildung von Legionellen in den Rohren und Steigleitungen zu verhindern. Damit sich Schüler und Sportler in den Duschen nicht mit heißem Wasser verbrühen können, werden die Armaturen gleich mit ausgewechselt und entsprechend angepasst. Der vorbeugende Brandschutz am Gustav-Freytag-Gymnasium wird im Wert von 100.000 Euro verbessert; am Jugendstilgebäude der Arnoldischule werden die Fensterfronten für rund 40.000 Euro gestrichen. Über eine neue Außentreppe können die Gleichensianer zum Schulbeginn ihr Gymnasium in Ohrdruf betreten. Kostenpunkt: rund 50.000 Euro.