Tagesdienst; aktueller Redakteur: Falk Böttger

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Guten Tag liebe Leser.

In einer aktuellen Stunde ging es im Thüringer Landtag heute auch um den Überfall von Neonazis auf eine Kirmesgesellschaft in Ballstädt. Per MDR-Live-Ticker habe ich das Geschehen verfolgt.

Nun ja, ich hätte mir die ganze Geschichte schon ein bisschen spannender vorgestellt. Eine wirkliche Debatte gab es nämlich nicht – wie auch die MDR-Kommentatoren zu Recht feststellten. Innenminister Geibert sagte etwas zum Ermittlungsstand (12 Tatverdächtige, alle bei Polizei und Staatsschutz schon aktenkundig!), Katharina König von DIE LINKE würdigte die Ermittlungsergebnisse der Polizei und Jörg Kellner (CDU) wies den Vorwurf zurück, sein Besuch in Ballstädt am Folgetag des Überfalls habe etwas mit Wahlkampf zu tun!

Vor allem hätte mich doch aber interessiert, was denn die Abgeordneten zur Arbeit des Verfassungsschutzes meinen. MDR-Berichten zufolge hatte der Verfassungsschutz ein Telefonat mitgeschnitten, in dem der Überfall verabredet wurde, dieses aber erst später ausgewertet.  Wirklich darauf eingegangen ist aber keiner der Redner!

Aber hätte die Tat nicht möglicherweise verhindert werden können? Vermutlich hat der LINKEN-Abgeordnete Ralf Kalinich nicht unrecht, wenn er gegenüber der Thüringer Allgemeine sagt: „ Wenn die Neonazi-Struktur in Ballstädt als so gefährlich galt, hätte für einen Schutz bekannter möglicher Opfer gesorgt werden müssen.“