Volker Doenitz und Knut Kreuch ziehen Bilanz

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Die Geschicke der Residenzstadt Gotha werden seit nunmehr zwei Jahrzehnten von Sozialdemokraten gelenkt. Gotha ist damit die Hochburg der Sozialdemokratie in Thüringen. Volker Doenitz wurde im Jahre 1994 erster frei gewählter Oberbürgermeister und gestaltete nach seiner Wiederwahl im Jahr 2000 erfolgreich eine zweite Amtsperiode. Ihm folgte Knut Kreuch, der 2012 von den Gothaerinnen und Gothaern ein zweites Mal zum Stadtoberhaupt gewählt wurde. Beide Oberbürgermeister bilanzierten heute ihre insgesamt zwanzig Dienstjahre und formulierten ihre Visionen für die künftige Entwicklung der Stadt Gotha.

Gotha lebens- und liebenswerter zu gestalten, war Volker Doenitz (Bild r.) in meiner zwölfjährigen Amtszeit als erster frei gewählter Oberbürgermeister wichtigste Maxime. „Viele werden sich noch gut an die Verhältnisse erinnern, die unmittelbar nach der Wende, Anfang der neunziger Jahre zu beklagen waren. Die schwefelhaltige Luft und die Umweltbelastung durch das Abwasser stellten uns vor große Probleme und Herausforderungen.“ so Doenitz.

Darüber hinaus war die Infrastruktur in einem sehr schlechten Zustand und bedurfte dringender sowie umfangreicher Sanierungs- und Neubaumaßnahmen. „In Verantwortung meines Vorgängers Werner Kukulenz waren viele Dinge auf den Weg gebracht worden, die ersten großen Hürden genommen. In meiner Amtszeit ist es gelungen die historische Innenstadt wieder herzurichten und nahezu alle Straßen und Leitungssysteme im Stadtzentrum zu sanieren. Hauptaufgabe war dabei  u.a. die bis zu 60 % hohen Wasserverluste zu beheben. Nicht zuletzt konnten so historische Gebäude wie die Innungshalle und das Rathaus komplett saniert werden. Auch für unser Schloss Friedenstein, seit Jahrhunderten Wahrzeichen unserer Stadt und die Kultureinrichtungen haben wir eine solide Basis gestaltet.“ erinnert sich Volker Doenitz.

Durch die gütliche Einigung mit dem Herzoghaus Sachsen-Coburg und Gotha, sowie der Beteiligung des Freistaates an der Stiftung Schloss Friedenstein, konnte die Grundlage für die Entwicklung der Stiftung Schloss Friedenstein geschaffen werden. Ein großer Schritt für die soziale Versorgung der Stadt wurde mit den Erschließungsleistungen für das neue Krankenhaus getan. Die für die Wirtschaftkraft einer Stadt so notwendigen Unternehmensansiedlungen wie die von der Avery Dennison Corporation, von C+P Stahlmöbel oder Schmitz Cargobull gelangen beispielgebend  und haben für viele Arbeitsplätze in Gotha gesorgt.

Besonderes Augenmerk wurde in der 12jährigen Amtszeit von Volker Doenitz auch auf die bürgernahe Arbeit der Stadtverwaltung gelegt. Mit der Einrichtung des BürgerBüros gelang es, in Gotha ein Dienstleistungszentrum für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, in dem Behördenangelegenheiten schnell und unkompliziert bearbeitet werden und mit dem zusätzliche Wege erspart bleiben. Das Bürgerbüro wird sehr gut angenommen, insbesondere weil sich das Angebot immer an den Wünschen der Gothaerinnen und Gothaer orientiert.

„Als einen der schönsten Erfolge neben der Sicherung der Thüringen Philharmonie unter der damaligen kommunalen Kooperation von Gotha und Suhl oder dem Wirken der GOTHAER KULTURSTIFTUNG mit ihren zahlreichen Projekten, würde ich die Etablierung unseres Gothardusfestes bezeichnen, das die Stadt gemeinsam mit den Gothaer Schützen 1995 aus der Taufe gehoben hat.“ resümiert Doenitz.  Inzwischen konnte 2014 das 18. Gothardusfest gefeiert werden, dass sich wetterunabhängig zu einem sehr beliebten überregionalen Stadtfest entwickelt hat.

Am 1. Juli 2006 übernahm dann Knut Kreuch (Bild l.) das Amt des Oberbürgermeisters von Volker Doenitz und wurde nach der Eröffnung der sanierten Stadthalle gleich mit der Aufgabe konfrontiert, die Thüringen Philharmonie vor einer drohenden Abwicklung zu retten. Die Stadt Suhl verabschiedete sich aus der Trägerschaft, doch das große Engagement der Stadt Gotha und des Landkreises für seinen Klangkörper überzeugten die Landesregierung, eine gemeinsame Finanzierung fortzusetzen.

Für Knut Kreuch steht wie für seinen Amtsvorgänger eine größtmöglich bürgernahe Arbeit im Vordergrund. Mit zahlreichen Bürgersprechstunden, Bürgerfahrten, PlanWerkStätten, gemeinsam begangenen Seniorengeburtstagen, dem Bürgertag, und Ehrenamtsprojekten werden die Angelegenheiten der Stadt in die Bevölkerung getragen und das Mitwirken angeregt.

Umfangreiche Bauvorhaben wurden seit 2006 nach Beschlüssen des Stadtrates, umfangreichen Planungsphasen und der Aquirierung der Fördermittel in die Realisierung geführt. Nach dem Umbau des Neuen Rathauses mit der Wiedereröffnung des Gothaer Stadtarchivs wurden die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen für das Stadt-Bad, das Herzogliche Museum, das Winterpalais und das Perthes Forum gestartet und inzwischen weitreichend abgeschlossen. „Durch die Unterstützung der beiden Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider und Petra Heß sowie Kulturstaatsminister Neumann, erhielt die Stadt Gotha erstmals 20 Millionen Euro von Seiten des Bundes zur Sanierung unserer kulturellen Leuchttürme.“ erinnert Knut Kreuch.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt konnte durch weitere Unternehmenserweiterungen und Neuansiedlungen äußerst positiv gestaltet werden. Sowohl im Bereich des traditionsreichen Fahrzeugbaus (Schmitz Cargobull, Gothaer Fahrzeugtechnik, ZF) als auch im Bereich der erneuerbarer Energien (Enercon, Photovoltaikanlagen), im Bereich Logistik und Dienstleistungen hat es starke Zuwächse gegeben. „Die Verschmelzung der Stadtwerke Gotha GmbH und der Fernwärmestadtwerke Gotha GmbH zu einem Stadtwerk, waren ein wichtiger Schritt hinsichtlich der Entwicklungen in der Energiebranche.“ so Kreuch.

Die Stadt Gotha als herausragenden Kulturstandort international bekannter zu machen, dazu trägt die Ausrichtung des Stadtmarketings unter der Dachmarke „Gotha“ adelt unter Federführung der KulTourStadt Gotha bei. Die Stiftung Schloss Friedenstein hat mit dem „Barocken Universum Gotha“ parallel dazu ein Leitmotiv für die gemeinsame Präsentation ihrer Einrichtungen besetzt. Das bürgerschaftliche Kulturengagement wurde verstärkt durch die Umwandlung der Kulturstiftung Gotha in eine Bürgerstiftung, aus deren Spenden bereits zahlreiche Projekte erfolgreich realisiert werden konnten. Mit der Einrichtung der Gothaer Seniorenakademie konnte ein sehr intensiv nachgefragtes Bildungsangebot etabliert werden.

Darüber hinaus macht sich das Stadtoberhaupt für den Bildungsstandort Gotha stark. Der erfreuliche Anstieg der Geburtenrate führte in den letzten Jahren zu einem größeren Bedarf an Kindergartenplätzen. Dieser Nachfrage und den gesetzlichen Vorgaben aus dem Kita-Gesetz kommt die Stadtverwaltung nach einem gewaltigen Sanierungsaufwand und einer progressiven Personalpolitik sehr erfolgreich nach. Auch die in Trägerschaft der Stadt befindlichen Schulen sind inzwischen komplett saniert und bieten den Jüngsten hervorragende Lernbedingungen. „Gotha auch als Standort höherer Bildungs- und Ausbildungsstätten zu entwickeln, dass ist immer wieder ein wichtiges Thema für mich. Auch der Ausbau der Tätigkeit der Universität Erfurt in unserer Stadt ist von Bedeutung, denn wir bieten eine immense Fülle von Grundlagen für internationale wissenschaftliche Forschungsarbeit“ so das Stadtoberhaupt.

Oberbürgermeister Kreuch ist es zudem gelungen, mit Bewerbungen um Landes- und Folklorefeste wie dem Thüringentag im Jahr 2011 und der EUROPEADE im vergangenen Jahr, Gotha auch als begeisternden Festivalort in den Blickpunkt zu rücken. In Verbindung mit einer erfolgreichen und zukunftsorientierten Städtepartnerschaftsarbeit wurde die Residenzstadt sowohl 2013 mit dem „Europadiplom“, als auch 2014 mit der „Europafahne“ des Europarates ausgezeichnet.

Große Bedeutung hatten sowohl bei Volker Doenitz als auch bei Amtsnachfolger Knut Kreuch immer auch die freiwilligen Leistungen der Stadt Gotha, mit denen das Engagement der zahlreichen Verbände und Vereine finanziell und materiell unterstützt wird. „Diese sind ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor, denn nicht zuletzt die oftmals hohe Betriebskosten, die nicht durch Mitgliedsbeiträge finanziert werden können, setzen der Arbeit der vielen im Sport, im Sozialwesen oder in der Kultur ehrenamtlich tätigen Gothaerinnen und Gothaer zu.“ so Oberbürgermeister Knut Kreuch.

Die sachorientierte Arbeit im Stadtrat, der in der nächsten Woche in der konstituierenden Sitzung für die Legislaturperiode von 2014 bis 2019 verpflichtet wird, ist und bleibt die Grundlage für die positive Entwicklung in Gotha. Diese lebt natürlich auch vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Ihr Mitwirken ist gefragt, denn es geht auch weiterhin bei der Entwicklung der Stadt sowohl um die Bewahrung von Traditionellem als auch um die Gestaltung von Neuem. Aktuell wird eine umfassende Bürgerumfrage durchgeführt, die in ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept „Gotha 2030+“ einfließt. „Hierfür bitte ich um aktive Mitarbeit, denn dabei geht es um die Festschreibung von Leitlinien unserer Stadtentwicklung, die uns alle angeht“ so Kreuch.