Von Batterien aus Kunststoff bis zu bodenkundlichen Spuren aus der Steinzeit

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Jena (FSU/ch) Eine Batterie aus Kunststoff, Wasser und Kochsalz? Das klingt zunächst merkwürdig, doch genau solch einen Energiespeicher haben Chemiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena im vergangenen Jahr im renommierten Magazin „Nature“ präsentiert – und damit auch in der Fachwelt für Aufmerksamkeit gesorgt. Ihre Redox-Flow-Batterie basiert auf speziellen Polymeren und einer ungefährlichen Kochsalzlösung. Wie genau sie funktioniert und ob sie mit herkömmlichen, metall- und säurehaltigen Batterien mithalten kann, das erklärt Prof. Dr. Ulrich S. Schubert am 19. November.

Prof. Schuberts Vortrag ist der Auftakt der öffentlichen Vorlesungsreihe der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät „ChemGeo aktuell“ in diesem Wintersemester. Die öffentlichen Samstagsvorlesungen richten sich an alle, die sich für aktuelle Themen aus den Bereichen Chemie, Geowissenschaften und Geographie interessieren. Gerade Schüler haben so die Möglichkeit, die Universität kennenzulernen, mit Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen – und so vielleicht auch das passende Studienfach zu finden.
Der zweite Vortrag am 3. Dezember entführt die Zuhörer in die Tiefseelandschaften vor Neuseeland: Prof. Dr. Nina Kukowski vom Institut für Geowissenschaften berichtet über erste Ergebnisse einer Expedition mit dem deutschen Tiefseeforschungsschiff „Sonne“ im Frühjahr 2016.

Am 17. Dezember stellt Prof. Dr. Lothar Wondraczek vom Otto-Schott-Institut für Materialforschung eine treibende Kraft der Chemie vor: die Entropie. Vereinfacht gesagt, beschreibt sie den Grad der Unordnung eines chemischen Systems – und kann auf unterschiedlichste Situationen angewandt werden, etwa hinsichtlich Staus auf Autobahnen, der molekularen Struktur von Gläsern oder der Informationsausbreitung in Netzwerken.

Den Abschluss am 4. Februar 2017 bildet eine bodenkundliche Spurensuche in der Region um Jena mit Prof. Dr. Beate Michalzik. Die Geographin präsentiert die Ergebnisse bodenkundlicher Untersuchungen im Bereich der vorgeschichtlichen Höhensiedlung auf dem Alten Gleisberg zwischen Jena und Bürgel. Außerdem zeigt sie am Beispiel des Waldes bei Hummelshain, wie sich Veränderungen der Waldstruktur auf den Boden auswirken. In der Region dominieren Nadelwälder, doch vor etwa 80 Jahren wurden dort gezielt gruppenweise Rotbuchen angepflanzt, die so genannten „Grünen Augen“.

Die vier allgemeinverständlichen Vorträge von „ChemGeo aktuell“ beginnen jeweils 10.30 Uhr im Hörsaal des Neubaus des Instituts für Anorganische und Analytische Chemie (Humboldtstraße 8). Der Eintritt ist frei.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter: http://www.chemgeo.uni-jena.de/Samstagsvorlesung.html