Wald wird mit Kalk therapiert

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Anfang September lässt das Thüringer Forstamt Finsterbergen 503 ha Wald im Bereich Kehltal zwischen Gräfenroda und Oberhof per Hubschrauber kalken. Die Arbeiten ziehen sich, je nach Wetterlage, über mehrere Wochen hin. Waldbesucher und Naturfreunde haben mit Einschränkungen zu rechnen.

Rund drei Tonnen Naturkalk werden pro Hektar aus der Luft fein verteilt. „Mit dieser Maßnahme schließen wir die luftgestützten Aktionen im Landeswald ab, der nun, wo erforderlich, umfassend gekalkt ist“, so der Leiter des Forstamtes, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann. Waldkalkung hat nichts mit Düngung zu tun. Während bei der Düngung in erster Linie eine kurzfristige Ertragssteigerung bei guter Bodenqualität erzielt wird, dient die Kalkung der langfristigen Stabilisierung karger, oft durch Luftschadstoffe versauerter Standorte.

Die Bodenstruktur verbessert sich, Bodenlebewesen werden vitaler und machen die natürlichen Nährstoffe im Boden für Pflanzen verfügbarer. Boden, Flora und Fauna erhalten gleichsam eine „Kurpackung“. Waldkalkungen dienen auch dem Trinkwasserschutz: Da die Bodenversauerung vermindert wird, steigt die Wasserqualität ohne teure chemische Nachbehandlung.