Youngster qualifizieren sich für NBBL!

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Die BV Oettinger Chemnitz 99 hat am vergangenen Wochenende den Sprung in Deutschlands höchste Juniorenspielklasse, die Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL), geschafft.

Beim entscheidenden Qualifikationsturnier in Recklinghausen erkämpfte sich das Team den zweiten Platz hinter Gastgeber Metropol Baskets und vor den starken Nachwuchsteams aus Langen und Trier. Dennoch mussten die BV-Junioren lange zittern, bis sie endlich jubeln durften.

„Da sich nur die beiden besten Tabellenzweiten der drei Turniere in Recklinghausen, Mainz und Quakenbrück für die NBBL qualifizieren konnten, warteten wir nach unserem letzten Spiel gespannt auf die anderen Ergebnisse. Als wir dann schon auf der Rückfahrt waren, kam der erlösende Anruf unseres Pressesprechers Matthias Pattloch, dass wir es tatsächlich gepackt haben“, berichtete Trainer Christian Meichsner, der dieses Mal allein an der Seitenlinie stand, weil ProA-Headcoach Felix Schreier aus privaten und beruflichen Gründen verhindert war.

Während die Trainerbank etwas dezimiert war, konnten die Chemnitzer auf Spielerseite aus dem Vollen schöpfen und am Samstag mit allen zwölf Akteuren nach Recklinghausen reisen, die bereits letztes Wochenende das erste Qualifikationsturnier in Hanau gewonnen hatten. Rund 100 Meter vor der Vestischen Arena streikte dann jedoch der Bus und so mussten die Meichsner-Schützlinge den restlichen Weg im Laufschritt absolvieren. Perfekt aufgewärmt gelang dann auch gleich ein guter Start gegen das U19-Team des Erstligisten TBB Trier. Die 36:27-Halbzeitführung konnte bis ins Schlussviertel sogar auf 63:43 ausgebaut werden, bevor den NINERS in den letzten Minuten etwas die Luft ausging. Der ungefährdete 68:58-Sieg war dennoch ein guter Auftakt. Folglich konnten die BV-Youngster im Hotel ganz entspannt das abendliche Fußball-EM-Spiel zwischen Spanien und Frankreich verfolgen.

Am Sonntagmorgen stand bereits um 9 Uhr die Partie gegen den TV 1862 Langen auf dem Plan, was angesichts der Spielstärke des Gastgebers Metropol Baskets ein vorgezogenes Endspiel um Platz 2 werden sollte. Doch das Chemnitzer Team hielt dem Druck bravourös stand und startete gleich mit einem 11:4-Lauf. Selbst eine zwischenzeitliche Schwächephase, in der man den Gegner bis auf zwei Punkte herankommen ließ, konnte die Meichsner-Jungs nicht beirren. Bis zur Halbzeit zogen Goncalo, Leuteritz und Co. wieder auf 40:25 davon. Nach dem Seitenwechsel erwischte Langen zunächst den besseren Start und verkürzte auf 41:50. Im Schlussabschnitt machten die BV-Youngster den Sack aber endgültig zu und setzten sich am Ende deutlich mit 70:51 durch.

Hoch motiviert durch die beiden Erfolge wollte der Chemnitzer Nachwuchs im letzten Spiel gegen die Metropol Baskets nach den Sternen greifen und sich aus eigener Kraft den Turniersieg holen. Doch schon früh zeigte sich, dass der Gastgeber an diesem Tag einfach eine Klasse besser war. Die Ruhrpott-Truppe, welche Spieler aus Essen, Herten, Recklinghausen, Bochum und Bulmke vereinte, setzte sich bis zur Halbzeit bereits auf 40:26 ab. Nach der Pause gaben die NINERS zwar noch einmal alles, konnten den Rückstand aber nicht entscheidend verkürzen. Im letzten Viertel machte sich dann auch noch der große Kräfteverschleiß bemerkbar, während sich die Metropol Baskets in einen wahren Rausch spielten und schließlich klar mit 70:47 triumphierten.

Folgerichtig mussten die BV-Youngster den Ausgang der anderen Qualifikationsturniere abwarten und darauf hoffen, unter den beiden besten Gruppenzweiten zu landen. In Quakenbrück wies allerdings schon einmal der Zweitplatzierte Neustadt das bessere Korbverhältnis als Chemnitz auf und so ging der Blick weiter nach Mainz. Zum großen Glück der NINERS nahmen sich dort Ulm Karlsruhe und die SG Rheinhessen gegenseitig die Punkte weg, während Turniersieger München alle Partien gewann und so stand am späten Sonntagabend fest: Chemnitz qualifiziert sich als letztes Team für die künftig 36 Teams umfassende NBBL. Dort wird man aufgrund der Kooperation mit Gotha als „BV Oettinger Chemnitz 99“ an den Start gehen und neben dem heimischen Nachwuchs auch weiterhin Max von der Wippel (Leipzig) und Dennis Kollmar (Basketball in Gotha) einsetzen können.

Indes ist man noch auf der Suche nach einem neuen Headcoach, weil Christian Meichsner wieder vorrangig die U16-Mannschaft in der Jugend-Basketball-Bundesliga betreuen wird und Felix Schreier natürlich an die Seitenlinie der Zweitliga-Mannschaft zurückkehrt. Für die Besetzung des NBBL-Trainerpostens gibt es momentan verschiedene Denkmodelle, wobei die finale Entscheidung auch von den vorhandenen finanziellen Mitteln abhängt. „Wir werden eine gute Lösung finden. Jetzt freuen wir uns aber erst einmal über die geglückte Qualifikation. Mit der Teilnahme an JBBL und NBBL können wir jungen Talenten optimale Entwicklungsmöglichkeiten auf höchstem nationalen Niveau bieten. Dies soll sich in Zukunft auch für den Profibereich auszahlen, wenn hoffentlich wieder Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung zu den Zweitligaprofis schaffen“, sieht Meichsner die neuen Chancen einer durchgängigen Talentförderung absolut positiv.

STATISTIK:
BV Chemnitz 99 – TBB Trier Junior Team  68:58 (36:27)
Max von der Wippel (14 Punkte), Dominic Bassl (12), Cliff Goncalo (9), Kilian Leuteritz (8), Tony Matthes (8), Alexander Grundmann (7), Max Leonhardt (4), Konstantin Sihal (4), Simon Fischer (2), Christoph Ulbricht (2), Lino Hänsel, Dennis Kollmar
BV Chemnitz 99 – TV 1862 Langen  70:51 (40:25)
Cilff Goncalo (15 Punkte), Max von der Wippel (14), Kilian Leuteritz (11), Max Leonhardt (9), Tony Matthes (9), Konstantin Sihal (4), Christoph Ulbricht (3), Dominic Bassl (2), Dennis Kollmar (2), Alexander Grundmann, Lino Hänsel, Simon Fischer
BV Chemnitz 99 – Metropol Baskets Ruhr  47:70 (26:40)

Max Leonhardt (19 Punkte), Cliff Goncalo (9), Tony Matthes (7), Christoph Ulbricht (7), Max von der Wippel (4), Dennis Kollmar (1), Dominic Bassl, Simon Fischer, Alexander Grundmann, Lino Hänsel, Kilian Leuteritz, Konstantin Sihal

(Matthias Pattloch)