Gothas Grüne laden zum Vortrag ins Mehrgenerationenhaus ein

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Vortrag über den Hainaer Ernst Standhardt (25. August 1888 – 25. August 1967), Bergführer, Landschaftsfotograf und Namensgeber des Cerro Standhardt, eines Bergs in den patagonischen Anden, anlässlich seines 130. Geburtstags

Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Gotha lädt am Donnerstag, 30. August um 19.00 Uhr in Gotha ins Mehrgenerationenhaus (Hauptmarkt 17) zu einem Vortrag über den berühmtesten Sohn der Gemeinde Haina, den zeitweise auch in Gotha wohnhaften argentinischen Landschaftsfotografen und Bergführer Ernst Standhardt, ein, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 130. Mal gejährt hat. Referenten sind Herr Günther Jüllich, ein in München lebender Chilene und Mitglied des Deutschen Ausflugsvereins Valparaiso, sowie Albrecht Loth, Kreissprecher der Gothaer Grünen.

Der Eintritt ist frei.

 

Ernst Standhardt erblickte am 25. August 1888 in Haina als Sohn des Burgmühlen-Müllers Johann Theodor Wilhelm Standhardt das Licht der Welt. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1901 verkaufte die Familie 1902 die Mühle und zog nach Gotha. 1908 wurde Standhardt, der von Beruf Sattler gelernt hatte, zum Militärdienst bei der kaiserlichen Marine eingezogen, der ihn nach Tsingtau im chinesi-schen Kiautschou – 1898 bis 1914 deutsche Kolonie – verschlug. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wanderte er dann nach Argentinien aus. Dort erwarb er sich als Bergführer in den patago-nischen Anden und einer der ersten Landschaftsfotografen in der Region große Verdienste. Am 25. August 1967 starb „Don Ernesto“ auf der Estancia Fitz Roy, wo sich auch sein Grab befindet. Die Wertschätzung Standhardts in Bergsteigerkreisen und in Argentinien zeigt der Umstand, dass der 2739 m hohe, 1988 erstmals bestiegene, Cerro Standhardt ihm zu Ehren seit 1969 seinen Namen trägt. Dar-über hinaus würdigt ein 2011 in Argentinien unter dem Titel „Standhardt – Fotógrafo itinerante“ er-schienenes Buch sein fotografisches Werk. Auf Initiative des Kreisverbands der Gothaer Grünen wur-de bereits 2013 in Haina an der Burgmühle eine Gedenktafel angebracht, die an diese weitgehend ver-gessene Persönlichkeit erinnert.

Aus heutiger Sicht fasziniert die Person Standhardts auch dadurch, dass dieser in einer Zeit geringer Mobilität, als Fotografieren teilweise noch fast ein Luxus war und die Entwicklung moderner Medien noch ganz am Anfang stand, mit seinen Fotografien eine breite Öffentlichkeit mit der Schönheit der Anden vertraut gemacht und für ihre Bedeutung sensibilisiert hat. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels, der mit seinen dramatischen Auswirkungen auf die Gletscherwelt der Hochgebirge weltweit auch fatale, einschneidende Folgen für die dort lebenden Menschen hat, ist sein Wirken aktu-eller denn je.

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