NABU bedauert Zustimmung zum B-Plan „Westlich Sonneborner Straße“

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Stift Neuburgs Streuobstwiese. Foto: 4028mdk09/Wikipedia

Gotha (red/al, 16. Oktober). Der NABU-Kreisverband Gotha bedauere die mehrheitliche Zustimmung des Gothaer Stadtrats zum B-Plan „Westlich Sonneborner Straße“ auf seiner jüngsten Sitzung. Das teilte Albrecht Loth, der Pressesprecher des Kreisverbandes mit.

„Das nun auf den Weg gebrachte Wohngebiet ist wegen der folgenden Eingriffe aus naturschutzfachlicher Sicht eindeutig nicht tragbar. Das hat der NABU in seiner Stellungnahme auch klar dargestellt. Es ist sehr bedauerlich, dass bei den Erörterungen seitens der Stadtverwaltung Gotha nicht auch andere Einschätzungen zum strittigen Status der im Baugebiet liegenden Streuobstwiese berücksichtig wurden. Immerhin handelte es sich bei dieser Frage um einen wesentlichen naturschutzfachlichen und rechtlichen Streitpunkt des Verfahrens, der eine ergebnisoffene Auseinandersetzung dringend erforderlich gemacht hätte. So entsprechen die betreffenden früheren Gartenflächen laut Definition des „Naturschutzreports“, der offiziellen Schriftenreihe des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, sehr wohl den Anforderungen, die an eine Streuobstwiese gestellt werden. Sie wurde durch die Rodung des Investors im April – also mitten in der Vogelbrutzeit – zum großen Teil zerstört.“

Loth führt weiter aus: „Stattdessen wurden nun durch eine Stadtratsmehrheit in einem der sensibelsten Gothaer Grünachsen die Belange einer nachhaltigen Stadtentwicklung und Bauplanung ganz offensichtlich bereitwillig den Interessen eines Investors geopfert, anstatt ein deutliches Signal zu setzen, dass ein derartig fragwürdiges Verhalten auf dem Rücken des Naturschutzes nicht toleriert wird.“

 

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