Gotha: Große Geduld gefragt

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Ergiebige Niederschläge heute. Symbolbild: josemdelaa/Pixabay

Gotha (red, 29. Januar). „In Wahljahren kostet so etwas einem amtierenden OB den Kopf.“ So begann Gothas OB Kreuch seine Ankündigung, dass von März bis November die Fichtestraße zwischen Einmündung Seebergstraße und Gleichenstraße Baustelle in Vollsperrung gebaut werde („Oscar am Freitag“ berichtete vorab).

Das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr hat den Hut für diese 490 m der B 7 auf. Deren Sanierung kam kurzfristig zustande, weil vom Bund Fördermittel flossen.
Stadt, Stadtwerke wie Wasser- und Abwasserverband etc. hätten deshalb kurzfristig reagiert und werden Trink- und Abwasserleitungen, Gas- sowie Strom- und Fernwärmetrassen, Fußwege, und Straßenbeleuchtung erneuern sowie Leerrohre für den Breitbandausbau verlegen.

Während der Vollsperrung ist für Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und den ÖPNV die Durchfahrt möglich – geregelt per Schrankenanlage.

„Anwohnern kann nicht zugesichert werden, dass sie jederzeit mit ihrem Pkw zum Grundstück kommen. Da suchen wir nach vertretbaren Alternativen“, erklärte der OB. Es sei aber wie zur Bauzeit der Friedrichstraße möglich, nach Absprache mit den Baufirmen Ausnahmen zu erreichen. Zugesichert sei zudem, dass unverzüglich nach Auftragsvergabe die Anrainer übers Procedere informiert werde.

Die Umleitung führt über Gleichenstraße – Kindleber Straße – Pfullendorfer Straße – Langensalzaer Straße – Steinstraße – Oststraße und Seebergstraße und retour. Das sind knapp 7 km.

Deshalb werde Pendlern auch der Weg über die A 4 empfohlen bzw. die Umfahrung via Pferdingsleben und Friemar.

Halbseitig zu sperren, sei geprüft worden, aber nicht möglich; u. a. deshalb, weil der Hauptabwasserkanal vor Jahrzehnten mittig der Fahrbahn verlegt wurde und auch andere Trassen im Straßenbereich liegen.

„Wir wissen, dass mehr als 10.000 Menschen zur Arbeit in Gothas Osten pendeln und dass das dann Stress bedeutet. Aber es gibt keine Alternative“, so das Stadtoberhaupt. Weil die Ortsumfahrung von Tüttleben in Gothas Osten immer noch fehle, fehle die zugehörige Brücke als zweite Querung der Bahnlinie Gotha – Leinefelde, die in der aktuellen Situation hilfreich gewesen wäre.

Allerdings gebe es immer noch keine Planung für die Elektrifizierung der Strecke, weshalb u. a. auch die Bahnbrücke über die Fichtestraße nicht im Zuge der 2022er Bauarbeiten durch die Deutsche Bahn saniert wird. Das werde in den kommenden Jahren passieren, so Kreuch.

Tiefbauamtsleiter Denis Steger unterstrich deshalb auch noch einmal, dass die Stadt „der kleinste Beteiligte“ mit rund 500.000 Euro Invest am Vorhaben ist. Die Gesamtsumme schätzte er auf etwas mehr als 5 Mio. Euro.

Um den Stress möglichst kleinzuhalten, habe man das Arbeiten von 7 Uhr bis 20 Uhr im Zweischichtsystem ausgeschrieben sowie als Auflage gesetzt, dass ein Generalauftragnehmer das Projekt führt.

Er rechne dennoch damit, dass mit Einrichten der Baustelle zunächst oft Staus eintreten würden, zeigte sich Gothas OB Kreuch aber zuversichtlich, „dass sich dann nach und nach von selbst regelt, weil der eine oder die andere ihren alternativen Weg finden wird.

(Text zuerst veröffentlicht im „Oscar am Freitag“ vom 28. Januar)

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