Moorschutz mit High-Tech-Forstmaschine

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Das Saukopfmoor, im südlichen Teil des Thüringer Forstamtes Finsterbergen in der Nähe von Oberhof gelegen, ist das größte Regenmoor im mittleren Thüringer Wald. In Tausenden von Jahren hat sich ein vier Meter mächtiger Moorkörper entwickelt, der Mitte des vergangenen Jahrhunderts unter Naturschutz gestellt wurde. Immer wieder durch Menschenhand gefährdet, haben Förster, Wissenschaftler und Naturschützer gemeinsam in den letzten 15 Jahren nunmehr ein ökologisch wertvolles Biotop entwickelt.

Jetzt wird der rund 30 ha umfassende Moorkörper weiter saniert. Durch Einschlag der 800 Festmeter Fichtenalthölzer wird der Randbereich des Moores erweitert und seine Funktionsfähigkeit damit insgesamt verbessert. „Wurden die Einzelbäume moorschonend durch unsere staatlichen Waldarbeiter händisch gefällt, ist für den Holztransport vom Moorrand zur Forststraße eine spezielle Moor-Forstmaschine zum Einsatz gekommen“, so der Leiter des Forstamtes Finsterbergen, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann.

Mit den ein Meter breiten Spezialmoorbändern über die insgesamt acht Niederdruckbreitreifen, eine skandinavische Entwicklung, fährt die nur 9 Tonnen wiegende Maschine gleichsam wie auf einem Luftkissen. Eine Beschädigung des Moorkörpers ist damit praktisch ausgeschlossen, die Arbeitssicherheit des Maschinenführers gewährleistet.

Da weniger Fichten auch weniger Wasser aus dem Moorkörper pumpen, verbessert die Maßnahme das für das Moor überlebenswichtige Wassermanagement. Das geerntete Holz bleibt übrigens im Landkreis Gotha und wird dort zu Spezialpaletten weiterverarbeitet. So kann durch naturverträgliche sanfte forstwirtschaftliche Nutzung ein Moor geschützt und gleichzeitig Wertschöpfung in der Region gesichert werden.