Eine Leseprobe:
„Beethoven im Bauch“
Als notorischer Pessimist ließ ich mir meine schlechte Laune nicht vermiesen und bezog mit den schlimmsten Befürchtungen mein Krankenbett. Meine grässlichsten Vorahnungen wurden nicht bestätigt.
Es kam noch schlimmer.
Bereits am Tag nach dem Eingriff kam es zu ernsten Komplikationen. Das Malheur passierte pünktlich zur Visite, als sich der Chefarzt nach meinem Wohlbefinden erkundigte. Plötzlich klingelte ein Handy. „Herr Levin“, fauchte er mit autoritärem Gebaren, „in unserem Haus sind Handys strengstens verboten.“
„Ich weiß“, gab ich kleinlaut bei und spürte ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch.
„Aber“, stutzte der Chefarzt plötzlich, „das ist ja mein Handy: Beethovens Fünfte, Ta-ta-ta-taaa… Ta-ta ta-taaa…“
Vergeblich durchsuchte er die Taschen seines Kittels. Dann blickte er entsetzt auf mich, zog die Bettdecke zurück und bemerkte das zarte Vibrieren unterm Verband.
„Öffnen Sie sofort den Patienten!“, befahl er dem Oberarzt. „Ich erwarte einen wichtigen Anruf.“