„Vom Berge laut es schallt, die Weiber werden 20 Jahre alt”

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Unter diesem Motto findet in diesem Jahr in Anlehnung an das offizielle Motto der diesjährigen Saison „Der Berg ruft“ die Weiberfastnacht in Gotha statt.

Oberbürgermeister Knut Kreuch wird die Närinnen der Kartoffelschälstaffel am Donnerstag, dem 27.02. um 10:00 Uhr in seinem Büro im historischen Rathaus empfangen. Dem Anlass entsprechend gekleidet werden die Faschingsweiber mit blitzenden Scheren  die Krawatten der anwesenden Männer der Stadtverwaltung kürzen. An diesem Tag und nur zum Weiberkarneval versteht (fast) jeder diesen Spaß. Zum Rathaussturm am Nachmittag (16:00 Uhr), sind die närrischen Weiber der GKG dann mit Verstärkung auf dem unteren Hauptmarkt.

Ab 20:00 Uhr feiert die „Kartoffelschälstaffel“ in der Stadthalle weiter, in dieser Saison den 20. Weiberfasching in Gotha. Von Anfang an hatte die Abendveranstaltung ein Motto, damit die (überwiegend) weiblichen Gäste, ihrer Kreativität bei der Kostümgestaltung freien Lauf lassen konnten. Erlaubt ist – was gefällt! Anwesende Männer dürfen den Frauen gern auch ein Gläschen Sekt spendieren.

Zum Weiberfasching gibt’s einen bunten Programmmix mit Gruppen der GKG und Beiträgen von Karnevals-, Sport- und Tanzvereinen des Landkreises. Bei heißer Musik kann bis 2:00 Uhr getanzt werden.  Eintrittskarten im Vorverkauf gibt es bei Tourist-Information Gotha und Restkarten an der Abendkasse.

Zur Information: Die Weiberfastnacht hat einen ernsten Hintergrund. In ihrer heutigen Form hat sie ihren Ursprung im rechtsrheinischen Bonner Stadtteil Beuel. Und ein Besuch der GKG in Bonn, vor 21 Jahren, war der Startschuss zur Gründung der „Kartoffelschälstaffel“, dem närrischen Weiber11erRat der Gothaer

Karnevalsgemeinschaft 1969 e. V. Der WEIBERKARNEVAL hatte seinen Ursprung bereits vor 190 Jahren. Die Beueler Wäscherinnen begehrten auf gegen das Patriarchat, die Dominanz der Männer und die damit verbundene Ausbeutung der Frauen. 1824 gründete sich aus dieser Frauen bewegung das erste Beueler Damenkomitee. Also entstand der Brauch der Wäscherinnen, einmal im Jahr – nämlich am Donnerstag vor Karneval – nicht die Wäsche, sondern die Männer „in die Mangel zu nehmen“. Der Brauch der Wäscherinnen überstand die unterschiedlichen politischen Epochen von der Kaiserzeit über die erste Demokratie und die Nazi-Zeit bis hin zur heutigen Demokratie.