Waldnaturerlebnis ja – aber bitte Fair-Play

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Keine gute Idee: Das Betreten von Holzpoltern entlang von Waldwegen kann lebensgefährlich sein, wenn die schweren Stammabschnitte ins Rollen kommen. Bild: Dr. Horst Sproßmann

Das angehende Frühjahr wird wieder Tausende Erholungssuchende in die Wälder führen

Für ein rücksichtsvolles und sicheres Miteinander gibt die Landesforstanstalt einige Hinweise und bittet gleichzeitig um Verständnis für lokale Beeinträchtigungen durch verschmutzte Waldwege.

Der Wald bietet Erholung in einer sehr ursprünglichen Art und Weise. Im anstehenden Frühjahr werden deshalb wieder Tausende in die heimischen Wälder strömen. Um den „grünen Schatz“ zu bewahren, ist es wichtig, dass man sich mit Achtsamkeit in der Natur bewegt und einige Tipps berücksichtigt. „Werden diese beachtet, leistet jeder Waldbesuchende seinen Beitrag zu einem umsichtigen und sicheren Walderlebnis: Für den Schutz der Natur, der dort lebenden Tiere als auch zur eigenen Sicherheit“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Gemeinsame Fair-Play-Regeln im Wald
l Waldbesuchende sollten auf markierten Wegen und Routen bleiben und Lärm vermeiden. l Verzichten sollten Waldwanderer auf Touren in der Dämmerung und bei Nacht. Für viele Tiere ist das die Zeit der Nahrungsaufnahme. l Waldränder sind Hotspots der Natur. Sie sollten in direkter Linie durchquert werden. Auch Honig- und Wildbienen weiden hier vorwiegend – nicht ungefährlich für Wanderer. l Respektieren sollten Erholungssuchende Wildruhegebiete, Wildfütterungen, Aufforstungsbereiche und Jungwuchsflächen. Jagd- und Forstwirtschaft haben hier Vorrang. l Waldwandernde sollten auf die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen und die Maßnahmen zur Waldbrandprävention achten. Bei aufziehenden Gewittern den Wald schnell verlassen. l Was Jeder im Rucksack mit in den Wald bringt, sollte jeder auch wieder im Rucksack mitnehmen. Kein Müll im Wald! l Ameisenhaufen sind, ebenso wie Nistkästen oder stehendes Totholz in Ruhe zu lassen. Es sind ebenfalls Hotspots der Natur.

Sicherheit im Wald – zum Eigenschutz und Schutz der Anderen
Speziell Mountainbike-Fahrende, die Forstwege mit höheren Geschwindigkeiten nutzen, sollten Vorsicht walten lassen: Vor Kurven zum Eigenschutz, aber auch zum Schutz von deutlich langsameren Wandernden, Reitenden und Joggenden. Mit „Respekt im Wald“ können so alle Erholungssuchende für ein natur- und sozialverträgliches Miteinander im Wald eintreten. Auch wichtig: Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung geschieht auf eigene Gefahr. Der Waldeigentümer haftet nicht für Schäden Dritter, es sei denn, er hat walduntypische Gefahren geschaffen, wie etwa Baumfällarbeiten. Erst jüngst hatte der Bundesgerichtshof im „Harzer Hexen-Stieg-Urteil“ festgestellt: „Mit waldtypischen Gefahren muss der Waldbesucher auch auf Wegen rechnen. Er ist primär selbst für seine Sicherheit verantwortlich. Risiken, die ein freies Bewegen in der Natur mit sich bringt, gehören grundsätzlich zum entschädigungslos hinzunehmenden allgemeinen Lebensrisiko“.

Verschmutzte Waldwege: Verständnis seitens der Erholungssuchenden gefragt
Die klimawandelbedingt Borkenkäferkatastrophe zwingt Waldbesitzende zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in Fichtenwäldern. Vom Käfer befallenes Holz muss schnellstmöglich aus dem Wald gebracht werden. Das Waldwegenetz wird zwangsläufig durch Forstmaschinen und Holz-LKW´s strapaziert, die Wegenutzung durch Erholungssuchende lokal und zeitlich eingeschränkt. Gebhardt bittet für diese Situation um Verständnis. Die Wege werden nach dem Abtransport des Holzes wieder umgehend instandgesetzt.

H&H Makler

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